Wo Hinterwälder kein Schimpfwort ist

Braun-weiß gefleckte Kühe stehen auf einer Bergwiese

Welche Arten kommen wo vor und wie sind sie bei uns im Biosphärengebiet Schwarzwald verbreitet? Dies ist eine Frage, die das Biosphärengebiet schon länger beschäftigt und die wir gemeinsam mit Bewohner:innen der Region beantworten wollen. Deshalb möchten wir bald ein Citizen Science Projekt für Säugetiere starten, bei dem alle, die Lust haben, uns helfen können, die Arten zu erfassen. Heute Morgen habe ich den Flyer dafür weiter gestaltet, damit wir das Projekt bald durchführen können.

Am Nachmittag durfte ich unseren Ranger Florian und eine weitere Kollegin bei den Junior Rangern begleiten. Das bundesweite Junior Ranger Programm der nationalen Naturlandschaften ist ein Teil der Bildung für nachhaltigen Entwicklung (BNE). Bei jedem Treffen haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, Spannendes über die Natur und die Region zu lernen. Heute tauchten wir ein in faszinierende Welt der Vögel. Begeistert beobachteten wir mit Ferngläsern und Spektiv Greifvögel auf dem Wiedener Eck, dem Sammelplatz für Greifvögel, wo sie auf den Weiden nach Beute Ausschau halten.

Über uns kreisten zahlreiche Rotmilane und Mäusebussarde, doch was sind überhaupt die Merkmale dieser Vögel? „Der Rotmilan ist klar zu erkennen am gegabelten Schwanz und der rostroten Farbe“, erklärte Florian der Gruppe. Doch nicht nur das Federkleid ist wichtig für die Bestimmung, auch an den Rufen können wir die Vögel unterscheiden. „Wer hört den nächsten Rotmilan?“, gespannt und leise warteten wir auf den nächsten Ruf. Mit Alpenblick und in Begleitung der heimischen Rinderrasse, den Hinterwäldern Rindern, die neben uns auf der Weide grasten, genossen wir auf über 1.000 Metern Höhe unser wohlverdientes Vesper.

Zum Abschluss spielten wir noch „der Waldgeist“. Bei diesem Spiel muss sich der ,,Waldgeist“ hinter einem Baum verstecken und die anderen müssen sich leise anschleichen, um den „Waldgeist“ ja nicht aufzuwecken. Wird er einmal durch einen knackenden Ast gestört, wacht er auf. Die Mitspieler:innen müssen schnell sein und sich selbst verstecken, um nicht entdeckt zu werden. Nach diesem Spiel spielten wir noch zwei weitere Spiele, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Bei einer kurzen Abschlussrunde verabschiedeten wir uns alle zufrieden. Doch die Vorfreude für das nächste Treffen ist bereits zu spüren: Dann werden selbstgebaute Nistkästen kontrolliert und gereinigt.

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch die Bergmischwälder des Südschwarzwalds neigte sich ein weiterer abwechslungs- und lehrreicher Praktikumstag dem Ende zu.

Larissa Hüttl

Umweltpraktikantin 2021

Ort

Biosphärengebiet Schwarzwald