Zu Gast bei den Gottesanbeterinnen

Eine Gottesanbeterin, die auf dem Arm einer Person sitzt

Heute möchte ich einen Einblick in einen meiner erlebnisreichen Praktikumstage im Biosphärenreservat Spreewald in Lübbenau geben. Der Tag begann früh am Morgen mit einer praktischen Aufgabe draußen in der Natur: Gemeinsam mit meiner Mitpraktikantin und einer Kollegin von der Naturwacht unterstützten wir bei der Pflege einer Mariengras-Wiese.

Diese war einige Tage zuvor gemäht worden und nun galt es, den Grasschnitt zu entfernen. Auch Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung packten tatkräftig mit an – ein schönes Beispiel dafür, wie im Biosphärenreservat unterschiedliche Bereiche Hand in Hand arbeiten.

Der Weg zur Wiese führte uns zunächst über eine andere Fläche, die knöchelhoch unter Wasser stand. Ohne Gummistiefel wäre an ein Vorankommen nicht zu denken gewesen. Auf der eigentlichen Wiese angekommen, machten wir uns mit Gartenrechen und Kompostgabeln daran, das Gras an den Rand zu befördern. Ziel war es, die Fläche möglichst frei zu halten, damit sich das empfindliche Mariengras ungestört entwickeln kann. Die Arbeit war körperlich durchaus anstrengend, nicht zuletzt, weil die Mittagssonne das Wasser auf der Fläche zusätzlich aufheizte. Trotz der Mühe war es ein eindrucksvolles Erlebnis: Während wir arbeiteten, begegneten uns immer wieder kleine Tiere – von winzigen Fröschen und Kröten bis hin zu faszinierenden Gottesanbeterinnen.

Nach rund drei Stunden war die Wiese von Grasschnitt befreit, und wir kehrten etwas erschöpft, aber zufrieden ins Büro zurück. Dort stand ein ganz anderes Aufgabenfeld auf dem Programm: die Vorbereitung für unser gemeinsames Projekt, eine Vegetationsaufnahme auf einer Fläche nahe der Verwaltung. Dafür erstellten wir Aufnahmebögen, organisierten unser Material und planten die Vorgehensweise. Da wir zusätzlich Bodenproben nehmen wollten, brauchten wir detaillierte Luftbilder der Fläche, um die genauen Probenahmestellen festzulegen. Außerdem statteten wir uns mit einem GPS-Gerät aus, um die Positionen später präzise dokumentieren zu können.

Am Nachmittag hatten wir schließlich alle Materialien zusammengetragen und waren bestens vorbereitet für den nächsten Tag im Gelände. Rückblickend war dieser Tag ein gutes Beispiel dafür, wie vielfältig und abwechslungsreich die Arbeit im Biosphärenreservat ist: vom körperlich fordernden Einsatz in der Natur bis hin zur sorgfältigen Projektplanung im Büro. Genau diese Mischung macht das Praktikum für mich so spannend und lehrreich.

Laura Harden

Umweltpraktikantin 2025

Ort

Biosphärenreservat Spreewald