Vom Hahnenschrei bis Wolfsgeheul

Zeltlager

Schönen guten Morgen. Der Wecker klingelt um 7 Uhr morgens und ich öffne meine Augen. Ich höre wie leichter Nieselregen auf mein Zelt prasselt. Gestern hat es deutlich mehr geregnet. Die Nacht war kurz, denn der Hahn „Admiral“ hat ab 5 Uhr angefangen zu krähen. Ich steige aus meinem Zelt und sehe 6 Zelte, welche in einem Kreis angeordnet um eine große Jurte stehen.

Wie ihr euch sicherlich denken könnt, befinde ich mich im Wildenburg Zeltlager am Nationalparktor Wildenburg. Hier nehmen 21 Kinder im alter von 9-13 Jahren teil. Nachdem ich die anderen Betreuer*innen begrüßt habe, schnappe ich mir die Bluetoothbox und mache auf gestrigen Wunsch ein Lied von Linkin Park an, um sie zu wecken. (Das Aufwecklied von gestern „Guten Morgen Sonnenschein“ kam wohl nicht gut an).

Nachdem alle Kinder so langsam aufgestanden sind gab es Frühstück. Der Betreuer Rainer kocht sogar für alle Eier. Nach einem nahrhaften Frühstück versorgen wir uns alle mit Lunchpaketen, denn heute wandern wir zur Mörschieder Buhr, einer Rosselhalde mit exzellentem Ausblick. Nachdem alle ihre Zähne geputzt haben, machen wir wie jeden Morgen einen Morgenkreis, bei welchem jedes Kind die Möglichkeit hat, über die gestrige Nacht und den heutigen Tag zu berichten.

Infolge eines schönen, aufgeweckten Austauschs kam Ranger Gerd an, um die Kinder auf der Wanderung zur Rosselhalde zu begleiten. Mit Gerd habe ich in meiner Praktikumszeit viel zusammengearbeitet. Nachdem alle Kinder ihre Regenjacken angezogen haben gehen wir los. Der Hinweg ist drei Kilometer lang. Viele Kinder stellen uns neugierige Fragen, denn Gerd hat sich unterschiedliche Themenschwerpunkte auf der Wanderung überlegt und ich assistiere ihm. Es wird vieles über die Flora und Fauna des Nationalparks und insbesondere über den Zunderschwamm gelernt. Als wir an unserem Ziel angekommen sind,staunen wir wie unbeschreiblich schön die Aussicht ist. Nach der kleinen Mittagspause und einigen Spielen machen wir uns auf den Rückweg Richtung Camp, denn ein Highlight wartet auf uns. In der Nähe unseres Camps befindet sich der Turm der Wildenburg, den wir besteigen werden. Als wir daraufhin an unserem Camp angekommen sind, kochen wir mit einigen Kindern zusammen Käsespätzle.

Nach dem Abendessen gehen wir noch eine Runde an den verschiedenen Gehegen vorbei, bis wir am Wolfsgehege vorbei gekommen sind. Nachdem wir diese majestätischen Tiere einige Zeit beobachten, gehen wir ein paar 100 Meter weiter auf den Rückweg Richtung Camp. Auf einmal hören wir wie alle Wölfe anfangen zu heulen, woraufhin alle Kinder sofort verstummen. Dieser unbeschreiblich schöne Moment in der Dämmerung wird wohl allen Kindern immer in Erinnerung bleiben. Als wir am Camp angekommen sind spielen wir noch drei Runden Nationalpark Blackstorys. Diese habe ich mir zusammen mit der Umweltpraktikantin Lilli extra für solche Ferienprogramme ausgedacht. Nachdem alle Kinder gemeinsam diese Fälle gelöst haben, machen sie sich bettfertig und gingen in ihre Zelte. Nachdem wir Betreuer*innen noch gemeinsam den Tag Revue passiert und den morgigen Tag geplant haben, geht es auch für uns ins Zelt.

Philipp Steiger

Umweltpraktikant 2025

Ort

Nationalpark Hunsrück-Hochwald