Exit Game & Hunsrück Rotalge

Erstes Ziel: Bunker Erwin.
„Bunker?“, wundert ihr euch jetzt wahrscheinlich. Der Bunker Erwin, welcher sich unmittelbar neben dem kleinen Rheinland-Pfälzischen Börfink befindet, dient schon lange nicht mehr als Schutzraum im Falle von Bombenangriffen. Heute ist er Standort des Nationalparkamtes im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
Die Tage des Praktikums im Nationalpark Hunsrück-Hochwald sind nicht immer durchdacht oder geplant. Oft fahre ich zum Nationalparkamt und lasse mich überraschen, darüber, welche Aufgaben man mir zuteilen wird, ob man für diese in das Schutzgebiet fährt oder an diesem Tag eher am Schreibtisch bleibt.
Doch an diesem Tag war klar, was mich erwarten wird. Denn ich hatte im Vorhinein mit einem Kollegen aus der Forschungsabteilung des Nationalparks abgemacht, bei einer seiner Führungen teilzunehmen, welcher er für Hochschulen anbot. Martin Mörsdorf, welcher im Amt für Forschung, Biotop-, Wildtiermanagement zuständig ist, bietet solche Programme an, um jungen Studierenden aufzuzeigen, dass Forschung in einem Nationalpark von großer Bedeutung ist, um Prozesse zu verstehen und zu Beobachten.
Bevor das stattfand, hatten mein Praktikums Kollege Philipp und ich allerdings noch einen anderen Auftrag: Exit-Game spielen!
Allerdings nicht als Freizeitbeschäftigung, sondern als Programme der Umweltbildung, welche der Nationalpark vor allem für Schulen und Kitas anbietet. Für diesen Zweck wurde ein Exit-Game entwickelt, welches Schulkassen in der Nationalparkausstellung in einem der Nationalpark-Tore, dem Hunsrück-Haus, durchspielen können. Es befindet sich zurzeit in der Test-Phase und aus diesem Grund sollten wir das Ganze betreuen, um eine Evaluierung abzugeben und die Kinder beim Rätseln zu unterstützen. Einige schlaue Detektiv-Köpfe waren an diesem Tag dabei und mit Hilfe von ein paar Denkanstößen hatten es letztendlich alle Gruppen bis zum Ende geschafft und sich die Belohnung aus der Schatztruhe verdient.
Damit waren auch wir belohnt und waren bereit zu unserem nächsten Termin zu fahren. Dafür fuhren wir zu dem Standort Thranenweier, ein stehendes Gewässer, welches an einen Bach angebunden ist. In diesem wurde 2024 eine neue Rotalgenart beschrieben, die Hunsrück Rotalge Hoefkenia hunsrueckensis. Von dort aus gingen wir zu einem Magerrasen, auf welchem Arnika (Arnica montana) wächst. Anschließend fuhren wir zu dem nächsten Standort, dem Erbeskopf, an welchem wir einen Rundweg wanderten. Auch hier wurde uns an mehreren Stellen Wissen über verschiedene Forschungsprojekte des Nationalparks aufgeklärt, unter anderem Borkenkäfer-Monitoring und Aas-Ökologie.
Am Ende dieses Arbeitstages hatten wir eine gute Mischung aus Umweltbildung und Forschung, was diesen Tag für mich so interessant gemacht hat. Denn ich finde es sehr wichtig, das Wissen, welches Forschung und Studien herausarbeiten, zu vermitteln.
Lilli Bollenbach
Umweltpraktikantin 2025
Ort
Nationalpark Hunsrück-Hochwald