Ein Tag im Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland
Hallo Ihr da draußen vor dem Bildschirm,
wie jeden Morgen stehe ich heute um 7:15 auf und mache mich auf den Weg zum Bus. Es ist nicht irgendein Bus, es ist der Bus welcher eine Halbestunde vor dem Biosphärenbus fährt. Diesen habe ich an meinem ersten Tag genommen und war dadurch etwas zu spät. Aber die Fahrt genieße ich jeden Tag.
Meistens überprüfe ich meine Notizen im handschriftlichen Tagebuch im Din A6 Format, welches ich als Gedankenstütze für den Praktikumsabschlussbericht angelegt habe. Das tue ich immer, wenn ich durch eine kleine Ortschaft fahre, denn an der Landschaft kann ich mich nicht satt sehen. Auf dem Weg vom Homburg nach Blieskastel sind mir sofort die besonderen Wälder hier aufgefallen. Denn das Saarland war das erste Bundesland, welches die naturnahe Waldwirtschaft als zukünftige Forstwirtschaftsform festschrieb. Sicher auch durch das Wirken Herr Schwalbs, des Leiters im Forstamt Blieskastel, mit seiner besonderen Beziehung zu Birken.
Artenreiche Mischwälder laden zum Träumen ein. Weite Wiesen mit Feldrainen und Streuobst -Flächen prägen eine Landschaft, in der ich große Schönheit und Potenzial erkenne. Die alten Wiesen bei Gersheim beherbergen wohl die meisten Orchideenarten Deutschlands auf einer kleinen Fläche. An diese Orte führt mich mein Weg bisher privat zum Wandern und Spazieren. Für die Arbeit sitze ich meistens in der Zentrale des Biosphärenzweckverbandes in Blieskastel.
Nach den Emails und dem Blick in den Kalender geht es von hier zum Einsatz. Neben der Bio Brotbox- Aktion für Schulkinder oder bei der Vorbereitung einer Tagung im ökologischen Schullandheim Spohns-Haus helfe ich nämlich, das Biosphärenfest in der Gemeinde Kirkel zu organisieren. Beim Fest finden sich nicht nur Marktstände und Essensangebote mit biologisch angebauten Produkten und regionalem Bezug zum Biosphärenreservat, sondern auch zahlreiche Infostände, z.B. vom BUND, Nabu, den Biospährenschulen und zahlreichen lokalen Vereinen, welche hier alle ihr Engagement für eine nachhaltige soziale Region präsentieren. Ich kann die Aussteller gar nicht Alle aufzählen, denn es sind fast jedes Jahr über 100, so auch in diesem Jahr mit 102.
Heute helfe ich, die Plätze zu vermessen und die Stände aufzuteilen. Gestern bin ich mit dem Fahrrad zur ehemaligen Mühle neben dem Rathaus in Kirkel Limbach gefahren. Dort haben wir den lokalen Vereinen unsere Richtlinien und Anforderungen zum Thema Nachhaltigkeit für das Fest mitgeteilt.
Indem wir ein positives Erlebnis auf dem Fest mit direktem Engagement verbinden, erreichen wir Verständnis für die Aufgaben der Biosphäre und den Nachhaltigkeitsgedanken. Gleichzeitig erhalten wir einen Überblick über die Region und was die Menschen vor Ort konkret beschäftigt.
Nach einem erfolgreichen Arbeitstag geht es für mich wieder mit dem Bus zurück zu meiner WG. Sobald die Tage wieder kühler werden, schwinge ich mich auch auf das Fahrrad um noch ein paar schöne Landschaftsaufnahmen unterwegs zu knipsen.
Wito Tuna Bosslet
Umweltpraktikant 2025
Ort
Biosphärenreservat Bliesgau