Zwischen Streuobstwiesen und Ritterburgen

Emma beobachtet durch ein Spektiv Vögel

Mein Arbeitstag beginnt im Büro: Ich beantworte erstmal ein paar Emails und schaue in meinem Kalender, was für Termine heute auf mich warten. Da steht: Betriebsbesichtigung und Förderantrag Abfindungsbrennerei. Um 9 Uhr kommt meine Kollegin Heidrun in mein Büro, um mich zu diesem Termin abzuholen. Wir fahren mit einem Dienstauto in den Norden des Biosphärengebiets nach Owen/Teck, wo wir den Inhaber der Brennerei kennenlernen. Er möchte beim Biosphärengebiet einen Förderantrag für eine neue Brennanlage seiner kleinen Brennerei stellen, und Heidrun hilft ihm nun dabei, diesen auszufüllen.

Danach zeigt er uns noch seine aktuelle Brennanlage und erklärt, wie sie funktioniert.

Er beheizt sie ausschließlich mit Holz aus seinem eigenen Wald. Zu seinem Betrieb gehört auch eine Mosterei, wo Kunden ihr eigenes Obst pressen lassen können. Das Obst, aus dem er seine Produkte macht, stammt von seinen 7 ha extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen, die er uns zum Abschluss noch bereitwillig zeigt.

Heidrun und ich verabschieden uns und schauen auf dem Rückweg bei einem Besucherzählgerät an der Burg Hohenneuffen vorbei. Es muss repariert werden, und wir überlegen, ob es sinnvoll wäre, das Zählgerät in dem Zuge auch an einen anderen Standort zu stellen.

Dann fahren wir zurück zur Geschäftsstelle des Biosphärengebiets und machen mit den anderen KollegInnen Mittagspause.

Danach gehe ich mit Mathias, einem Ranger, auf Streife zum Hohenwittlingensteig. Die Streifgänge dienen dazu, sich als RepräsentantInnen des Biosphärengebiets präsent zu zeigen, BesucherInnen zu informieren und nach dem Rechten zu schauen, insbesondere in Naturschutzgebieten und Kernzonen, wo besondere Regeln gelten. Wir haben heute auch ein Spektiv dabei, um die Vögel am Bibersee zu beobachten. Seltene Sichtungen werden auf dem Portal Ornitho eingetragen, als Grundlage für wissenschaftliche Auswertungen im Sinne des Naturschutzes. BesucherInnen treffen wir an diesem schönen Premiumwanderweg an der Burg Hohenwittlingen heute überraschenderweise keine, obwohl die Sonne scheint. Aber kalt ist es trotzdem, an der Nordseite des Hügels hängen noch dicke Eiszapfen.

Wir fahren zurück zur Geschäftsstelle und ich schaue nochmal in meine Mails, bevor ich Feierabend mache. 

Es war ein schöner und abwechslungsreicher Tag. 

Emma Buob

Umweltpraktikantin 2024

Ort

Biosphärengebiet Schwäbische Alb