Sommerabschlussfest im Nationalpark Berchtesgaden
Liebes Tagebuch, lieber Leser dieses Eintrags,
heute war was los! Eine Aktion nach der Nächsten.
Mein Tag begann um 7:30 Uhr mit dem morgendlichen Standard.
Um kurz nach 8 Uhr habe ich mich zu Fuß auf den Weg von der WG in Ramsau zum Wimbachtal gemacht, ausgestattet mit allem, was meine Kollegin und ich für die Führung „Nationalpark allgemein“ brauchen. Da mäßig bis schlechtes Wetter angesagt war, mussten Regenjacke und Schirm auch mit (Spoiler: wir sind zum Glück die ganze Zeit verschont und trocken geblieben).
Die 10. Klasse aus Augsburg kam pünktlich und wir begrüßten alle in der Nationalpark-Informationsstelle an der Wimbachbrücke. Die Schüler waren zunächst sehr verhalten und selbst die Lehrerin war überrascht und hat versucht zu animieren. Nach und nach sind sie dann aber aufgetaut (zum Glück, sonst wäre das ein ziemlicher Monolog von meiner Kollegin und mir geworden).
An der Wimbachklam angekommen, gab es für jeden der wollte eine Augenbinde. Am Ende haben aber auch die mitgemacht, die anfänglich nicht so überzeugt waren. Die Eindrücke, die in so einer Umgebung entstehen, wenn der Sehsinn genommen wird, sind für die Teilnehmer doch immer wieder besonders. Auch für mich, wenn es die Situation zugelassen hat, habe immer mal wieder die Augen geschlossen, um die Kraft des Wassers in der Klamm zu hören und spüren. Im Anschluss gab es eine kleine Wanderung bis zum Wimbachgries, wobei es immer wieder kleine Stopps mit Informationen und Spielen gab. So haben wir uns beispielsweise den Salbei genauer angeschaut und mit einem Grashalm demonstriert, wie eine Hummel, die nach Nektar sucht, mit dem „Schlagbaummechanismus“ mit Blütenstaub beladen wird.
Es sind Tage wie diese, an denen die Teilnehmenden für sich selbst immer wieder feststellen können, wie beeindruckend schön die Natur ist. Aussagen wie „Boa, ich hab‘ ganz vergessen wie schön Deutschland ist“ oder „Ich merke gerade, dass ich voll das Stadtkind bin – voll schade ey“ lassen mich wissen, dass wir hier mit unserer Bildungsarbeit genau das Richtige tun und erfüllen mich sehr.
Nach meiner Mittagspause ging es dann ins Klausbachtal, zum Sommerabschlussfest der Mankei Kindergruppe. Während die Kinder mit meiner Kollegin und einem FÖJler eine Schnitzeljagt gemacht haben, bereiteten eine andere FÖJlerin und ich alles für das Waffelbacken vor. Man hätte es sich fast schon denken können, wir hatten die erste Probe-Test-Waffel noch nicht mal im Waffeleisen, da kamen die kleinen Mankeis auch schon um die Ecke gerannt, alle voller Vorfreude und gierig nach frischen Waffeln. Da mussten sie sich aber noch ein bisschen geldulden. Wir haben die Wartezeit mit kleinen Spielen überbrückt, uns über die Sommerferien unterhalten und natürlich jede Menge gelacht.
Nach insgesamt zwei Stunden war das lustige Treiben leider auch schon vorbei und wir haben uns alle voneinander verabschiedet. Ein voller, aber doch mit vielen schönen Momenten gespickter Tag ging damit zu Ende.
PS: Danke an den Wettergott! Dass wir alle trocken bleiben, hätte Keiner gedacht.
Linda Schönfeld
Umweltpraktikantin 2024
Ort
Nationalpark Berchtesgaden