Kleine Igel und große Erkenntnisse

Bild von einer Schulklasse beim Ausflug in den Wald

Heute klingelte 6.30Uhr der Wecker, denn es startete mein erster eigener Projekttag zum Thema „Igel“.

Ich frühstückte fix, bestaunte den roten Morgenhimmel aus meiner Wohnung mit Ostseeblick und lief zur Grundschule, die zum Glück direkt gegenüber meiner Wohnung ist.

Ich war etwas nervös, ob alles so klappte, wie ich es mir überlegt hatte. Doch ich hatte ja tatkräftige Unterstützung von Ranger Jan und so begrüßten wir zusammen die 1a im Klassenraum.

Alle lauschten gespannt meiner kleinen Igelgeschichte als Einstieg. Danach durfte jedes Kind aus Salzteig und kleinen Zahnstochern seinen eigenen Igel formen und basteln. Sie staunten nicht schlecht, dass ein Igel bis zu 8000 Stacheln haben kann.

Nach einer Frühstückspause starteten wir die Wanderung in den Wald hinter der Schule. An unserer ersten Station wurde die Klasse in 3 Gruppen eingeteilt. Sie sollten Puzzleteile sammeln, die richtig zusammengesetzt mögliche Lebensräume des Igels ergaben. Wir stellten fest, dass Igel am liebsten im Wald leben, aber auch manchmal in Wiesen oder in Gärten zu finden sind.

Nun ging es auch schon an das Bauen eines Igelnests. Die Kinder trugen Laub, Stöcker und Moos zusammen und bauten damit ihren eigenen Igelhaufen. Dabei bewiesen sie sehr viel Kreativität und arbeiteten super zusammen. Wir schauten uns alle Igelwohnungen an und jede Gruppe stellte vor, was sie gebaut hatte.

Als nächstes sollten die Kinder in vorher abgesteckten Bereichen kleine Bilder von der Nahrung des Igels sammeln. Neben Bildern von Regenwürmern und Käfern, hatten sich auch Bilder von Eiscreme und Sandwich versteckt. Sie merkten schnell, dass Igel sowas lieber nicht fressen sollten.

Weiter ging die Wanderung zur nächsten Station, wo wir zuerst zusammen überlegten, welchen Gefahren der Igel ausgesetzt ist. Die Kinder kamen auf super Ideen wie: Fuchs, Mensch und Greifvogel. In Kleingruppen vervollständigten sie eine Bildergeschichte durch Malen ihres eigenen Bildes, bei dem Igel und Mensch am Ende friedlich zusammenlebten.

Zum Abschluss im Wald spielten wir noch das Wissensquiz „1, 2 oder 3“ mit Fragen zu den Erkenntnissen des heutigen Tages.

Zurück im Klassenraum machten wir eine kurze Pause und bauten anschließend eine Igelbox in einem von den Kindern mitgebrachten Karton. Zum Schluss konnten sie ihre Salzteig-Igel vom Morgen hineinsetzen. Die Kinder hatten den ganzen Tag aufmerksam, kreativ und begeistert mitgearbeitet und sich so eine kleine „Igel-Experten-Medaille“ verdient. Das Strahlen in den Augen bestätigte mir, dass der Projekttag ein voller Erfolg gewesen war.

Ich verabschiedete mich von allen und lief zufrieden nach Hause. Am Nachmittag nahm ich noch an einer Besprechung im Nationalparkamt für die kommende Welterbepirsch im Buchenwald teil, bei der ich selbst eine Station betreue.

So ging mein Tag im Nationalpark Jasmund zu Ende und war ausgefüllt mit kleinen Igeln, lautem Kinderlachen und vielen neuen Erfahrungen.

Annika Lampe

Umweltpraktikantin 2020

Ort

Natur- und Geopark TERRA.vita