Expedition für die (G)Artenvielfalt: Einzigartig schön in den Nordvogesen
Johanna Hoffmann berichtet über ihren Einsatz bei der deutsch-französischen Gartenjury auf Exkursion in den Nordvogesen. Sie absolviert ihr Praktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.
Ich bin erst knapp ein paar Tage dabei, aber mir wird schon klar, hier im Biosphärenreservat Pfälzerwald- Nordvogesen gibt es so viele unterschiedliche Projekte zu Tier- und Pflanzenarten. Eins davon ist das internationale Projekt „Jardin pour la biodiversité- Gärten für die Artenvielfalt“, was gemeinsam mit den französischen Nachbarn durchgeführt wird. Es handelt sich unteranderem um einen Gartenwettbewerb, bei dem Gärten ausgezeichnet werden, welche besonders die heimische Artenvielfalt fördern. Garten ist nicht einfach Garten und nicht jede Pflanze oder Maßnahme fördert wirklich die Biodiversität. Am Samstag den 29.06 war ich bei der Erstellung der Gartengutachten auf französischer Seite mit dabei:
Mein Arbeitstag beginnt zwar früh gegen 6 Uhr, dafür aber mit einem schönen Sonnenaufgang. Ich mache mich auf den Weg aus dem Haus, fahre aus dem Pfälzerwald hinaus und laufe durch die Weinberge zum Mitfahrerparkplatz, wo sich die deutsche Gruppe des Juryteams trifft. Mit an Bord sind sowohl Biolog:innen, Landschaftsarchitekt:innen, verschiedenste Expert:innen und auch ich als Umweltpraktikantin. Vor uns liegen die 5 Gärten, die aus den knapp 20 Bewerbungen ausgewählt wurden und nun in der Endauswahl gelangt sind. Sie alle befinden sich in den Nordvogesen, dem französischen Teil des Biosphärenreservats.
Nach 1.5 h erreichen wir den ersten Garten, hier treffen wir auf das französische Team. Ein professioneller Fotograph ist auch dabei. Garten 1 hat viele verschiedene Areale: einen Teich, eine Streuobstwiese, unter anderem Gemüseanbau und Stein- bzw. Totholzhaufen. Wir haben 40 Minuten und der Hobbygärtner erklärt sein Konzept. Danach müssen wir auch schon weiter zum zweiten Garten. Der Garten Nummer 2 hat ein gänzlich anderes Konzept, aber auch hier summt es überall. Tiere wie Schafe und Hühner ab und zu ist eine Blindschleiche zu sehen. Wir fragen nach besonderen Maßnahmen für Flora und Fauna (Nistkästen für Vögel und Fledermäuse), der Art von Bewässerung und nicht nur der Vielfalt von Pflanzen, sondern besonders nach der Vielfalt der heimischen Pflanzen. Side Fact: Wusstet ihr, dass man extra heimisches Saatgut für die eigene Region bestellen und anpflanzen kann?
Jeder Garten ist einzigartig schön. Nach diesem anstrengenden Tag bin ich zwar aufgrund der tropischen Wetterzustände (30°C und fast 90 % relative Luftfeuchtigkeit) geschafft, nehme aber selbst sehr viele Inspirationen mit. Abgesehen von der beseelenden Wirkung der Gärten bin ich gespannt, wer im September bei der Preisverleihung den ersten Platz macht.
Johanna Hoffmann
Umweltpraktikant 2024
Ort
Biosphärenreservat Pfälzerwald- Nordvogesen