Ein Praktikumstag im Nationalpark-Haus Wittbülten – Dynamisch wie das Wattenmeer

Weitläufiger Strand vor bewegtem Meer

Der Morgen startete, wie es sich in Ostfriesland gehört, mit einer großen Tasse Schwarztee, den ich mir mit ins Büro nahm.

Der Weg von der Freiwilligen-WG ins Büro ist zum Glück nicht weit. Ich musste nur einmal die Treppe „runterfallen“ und schon saß ich vor dem Prakti-PC. Im Büro galt es, einige E-Mails zu beantworten und die Tagesplanung durchzugehen.

Kaum hatte ich die ersten Büroarbeiten erledigt, wartete schon die erste Führung des Tages: Eine Schulklasse aus Frankfurt stand vor den Türen des Nationalpark-Haus, bereit, die Ausstellung zu erkunden. Die 25 Kinder aus Frankfurt waren nach einem 3 km langen Fußmarsch von ihrer Jugendherberge bis zu uns gelaufen. Spiekeroog ist autofrei, daher erreichen uns die Besucher:innen nur zu Fuß. Ich ließ die Schüler kurz verschnaufen bevor ich mit der Führung begann.

Wie auch bei anderen Führungen beginnt auch diese Führung mit einem großen Staunen über das 12 m lange Skelett, welches bei uns in der Ausstellung an der Decke hängt. Schnell kommen die üblichen Fragen „Ist das echt?“ und „Was ist das? Ist das ein Dino?“. Ich verrate erstmal noch nichts und lasse die Kinder überlegen.

Das riesige Skelett ist schnell vergessen, als wir gemeinsam die Tiere in den Aquarien anschauen. Ich erzähle etwas über den Stülpmagen des Seesterns und die Häutung von Strandkrabben. Die Kinder hören ganz gespannt zu. Danach haben sie Zeit sich die Aquarien selbständig anzuschauen.

Plötzlich sind alle ganz aufgeregt, der Hummer zeigt sich. „Häää?!? Der ist ja blau?“ wundern sich einige Kinder und auch die Lehrerinnen sind ganz erstaunt. Manche Kinder sind gar nicht mehr von den Aquarien weg zu bekommen, aber die nächste Station, die Meeressäuger der Nordsee, wartet auf uns.

Nachdem ich viel über Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale erzählt habe, lüfte ich endlich das Geheimnis um das Riesenskelett. Wie manche Kinder inzwischen schon herausgefunden haben, handelt es sich um das Skelett von einem Pottwal, der 2003 auf Norderney gestrandet ist. Nachdem mich die Kinder noch mit tausenden Fragen über den Pottwal gelöchert hatten, beendete ich die Führung und begab mich zurück ins Büro, wo ich mich kurz mit einer Kollegin über die Führung austauschen konnte.

Am Nachmittag durfte ich bei ihrer Führung „Naturdetektive unterwegs“ mitlaufen. Ich lief nicht zum ersten Mal bei dieser Führung mit und trotzdem notierte ich mir nochmal viele Informationen, da ich die Führung in zwei Wochen selbst übernehmen darf. Zum Abschluss des Tages kümmerte ich mich noch um die Fische in unseren Aquarien, welche alle zwei Tage von uns gefüttert werden müssen.

Klara Isermann

Umweltpraktikantin 2024

Ort

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer