Ein bunter Tag auf dem Wittenberger Apfelmarkt

Foto von vielen ausgestellten Äpfeln auf einem Apfelmarkt

Am Samstag, den 12. Oktober 2024, war es endlich soweit: Der Wittenberger Apfelmarkt öffnete seine Tore, und ich durfte als Umweltpraktikantin im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg mittendrin sein.

Schon früh am Morgen um 7:30 Uhr ging es los, als die ersten Stände aufgebaut wurden und der Duft von frischen Äpfeln die Luft erfüllte.

Auf dem Paul-Lincke-Platz und der Bahnstraße fanden sich zahlreiche regionale Anbieter ein, um ihre Produkte rund um den Apfel zu präsentieren. Es war mein erster Apfelmarkt und was für einer – klein, aber fein!

Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, in dem ich mein Praktikum mache, erstreckt sich entlang der Elbe und ist bekannt für seine artenreichen Auenlandschaften, seltenen Tierarten wie den Elbebiber und eine beeindruckende Vielfalt an alten Obstsorten. Der Apfelmarkt war eine tolle Gelegenheit, diese Vielfalt den Besucherinnen und Besuchern näherzubringen.

Mit insgesamt 72 verschiedenen Apfelsorten, die wir am Stand des Biosphärenreservats präsentierten, war für jeden Geschmack etwas dabei – von süß bis säuerlich, knackig bis saftig. Besonders spannend fand ich es zu erfahren, dass es in Deutschland früher rund 4.000 Apfelsorten gab, von denen heute nur noch etwa die Hälfte erhalten ist. Einige dieser alten Sorten sind in der Prignitz heimisch, wie der „Herzvater“ oder der „Napoleon“.

Meine Aufgaben auf dem Markt waren vielfältig. Als „Springerin“ half ich dort, wo gerade Unterstützung gebraucht wurde – sei es beim Apfelpressen, wo Kinder ihren eigenen frischen Apfelsaft herstellen konnten, oder beim Basteln von Bienenwachstüchern, eine nachhaltige Alternative zur Frischhaltefolie. Diese Station war besonders beliebt und es hat richtig Spaß gemacht zu sehen, wie begeistert die Kinder bei der Sache waren.

Zwischendurch blieb mir auch Zeit, die anderen Stände zu besuchen. Der Pilzstand hat es mir besonders angetan – 70 verschiedene Pilzarten wurden ausgestellt, darunter auch der berüchtigte Grüne Knollenblätterpilz, der tatsächlich tödlich ist. Es war wirklich faszinierend, wie viel man über Pilze lernen kann, und die Pilzberater haben mit ihrer Expertise alle Fragen der Besucher geduldig beantwortet.

Ein weiteres Highlight für mich war das Interview mit dem ZDF. Sie drehten gerade eine Sendung über junge Menschen in der Prignitz und interviewten mich zu meinem Engagement im Biosphärenreservat.

Neben den vielen lehrreichen Angeboten gab es auch kulinarische Köstlichkeiten, wie frisches Brot aus dem Holzofen oder Kuchen vom Abijahrgang des Marie-Curie-Gymnasiums. Der Markt bot eine wunderbare Mischung aus Bildung, Unterhaltung und Genuss – ein perfekter Herbstnachmittag für die ganze Familie. Um 18 Uhr endete der Markt schließlich, und wir packten erschöpft, aber glücklich zusammen.

Alles in allem war der Apfelmarkt für mich nicht nur eine tolle Gelegenheit, den Besucherinnen und Besuchern etwas über die Vielfalt der Apfelsorten und die Natur der Region näherzubringen, sondern auch eine wunderbare Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Marla Schulz

Umweltpraktikantin 2024

Ort

Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg