Ein abwechslungsreicher Tag im Spreewald

Bildungsmaterial ind Storchenform wird im Auto transportiert.

Vorfreudig tritt ich am Dienstagmorgen auf meinem Weg zur Verwaltung des Biosphärenreservates Spreewald in Lübbenau in die Pedalen, denn es stand ein abwechslungsreicher Tag an! Zunächst fuhr ich um 8 Uhr mit der Rangerin Leonie nach Raddusch, um hier mit einer ersten Klasse eine Tour zum Thema Weißstorch zu geben.

Ich war besonders darauf gespannt, wie es ist, mit so vielen Kindern auf einmal zu tun zu haben, denn bisher war ich nur einmal bei einer Umwelt-AG mit ein paar 10- bis 12-Jährigen dabei. Wie sich herausstellte, wussten die Kinder bereits sehr viel über den Weißstorch und haben fleißig mitgemacht – das hat mich sehr beeindruckt.

Nachdem die Klasse um 11:30 Uhr wieder in den Zug gestiegen ist, sind wir in den Inneren Oberspreewald gefahren und haben dort eine Mittagspause gemacht. Die dortigen Flächen stehen unter Naturschutz und das Wasser wird hier besonders hoch gestaut. Dadurch bleibt das bestehende Niedermoor erhalten und die Wiesen zwischen den kleinen Kanälen – den sogenannten Fließen – sind (außer im Sommer) sehr nass. Für Forschungsprojekte und das Messen der Grundwasserpegel sind wir hier schon oft vorbeigekommen. Deshalb kenne ich die Landschaft in diesem Teil des Spreewaldes mittlerweile ganz gut und konnte beobachten, wie sich die Landschaft über die Wochen verändert hat und mittlerweile schon viel trockener ist. Heute machten wir noch eine schöne Beobachtung: Wir konnten sowohl zwei Höckerschwänen, als auch zwei Singschwänen (selten!) mit jeweils fünf Jungen entdecken!

In knallender Mittagshitze ging es dann weiter zu zwei Grünlandflächen, um hier die Pflanzen zu kartieren. Auf einem Feldzug quer über die Wiese haben wir hier alle Pflanzen bestimmt, die wir entdecken konnten und anschließend ihren Verbreitungsgrad in der Fläche geschätzt. Das wird einmal jährlich gemacht, um Änderungen in der Biodiversität über die Jahre feststellen zu können. Dabei habe ich erneut gemerkt, dass mein Interesse für Pflanzen besonders groß ist und ich mein Artenwissen gerne weiter vertiefen will. Glücklicherweise wird es noch mehr Gelegenheiten geben, mich dem in den restlichen Wochen meines Praktikums zu widmen.

Schließlich ging es zurück ins Büro. Hier habe ich die letzten zwei Stunden meines Arbeitstages damit verbracht, die Kernzonen des Biosphärenreservates Spreewald als Sperrzonen auf die Plattform Outdooractive zu stellen. Da eine unserer Kolleg*innen am Tag zuvor Geburtstag hatte, konnte ich währenddessen sogar Kuchen essen – was für ein Luxus!

Nach dem Feierabend um 16 Uhr bin ich mit dem Fahrrad Richtung Lübben gefahren und habe hier zwei Stunden in der Sonne gelegen und war in der Spree baden. Dann ging es mit dem Fahrrad zurück nach Lübbenau, wo ich pünktlich mit Einbruch eines Gewitters wieder zu Hause war und nach einer Dusche und Abendessen glücklich und zufrieden ins Bett gefallen bin.

Luisa Kühn

Umweltpraktikantin 2024

Ort

Biosphärenreservat Spreewald