Biosphären-Rallye im Pfälzerwald

Es werden verschiedene Stationen der Rallye gezeigt.

Liebes Tagebuch,

ich erlebe und lerne hier so viele Dinge, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Heute habe ich beispielsweise meiner Kollegin Anne Laux, die für unsere Biosphärenschulen zuständig ist, bei einer Rallye mit drei siebten Klassen geholfen. Aber fangen wir vorne an:

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Gestartet hat mein Tag um 7:30 Uhr an der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen in Lambrecht mit dem Beladen des Autos. Zusätzlich zu den Rallye-Materialien nahm ich noch eine präparierte Wildkatze mit, die mich während der Fahrt vom Rücksitz aus anstarrte. Gemeinsam mit Anne Laux und Micaela Mayer, einer weiteren Kollegin, die zur Unterstützung dabei war, hatten wir im Voraus die Themen und Spiele festgelegt und beschlossen, dass die Rallye zwölf Stationen und einen Laufzettel enthalten sollte, doch das Erstellen und Gestalten war meine Aufgabe gewesen. Daher fragte ich mich, wie die Rallye wohl bei den Kindern ankommen würde.

Voller Vorfreude fuhr ich also nach Rinnthal, wo meine Kolleginnen und ich noch die letzten Vorbereitungen trafen. Von einer Hütte aus, die wir als Ziel der Rallye festgelegt hatten, liefen wir den Wanderweg in die entgegengesetzte Richtung zum Bahnhof und legten die Stationskarten auf der Strecke verteilt aus. Am Bahnhof angekommen, mussten wir nicht lange auf das Eintreffen der drei Schulklassen warten. Zum Einstieg stellten wir uns kurz vor, verteilten die Laufzettel an die Schüler:innen und begannen anschließend bei Station eins mit einem gemeinsamen Spiel zum Thema Wald und Nachhaltigkeit. Weiter ging es in zwei Gruppen entlang des Wanderweges mit Stopps bei den ausgelegten Stationskarten. Die anfangs eher zurückhaltenden Schüler, die teilweise wenig interessiert und motiviert wirkten, lebten im Laufe der Wanderung immer mehr auf, stellten Fragen und erzählten von ihren eigenen Erfahrungen. Wieso kann ich den im Pfälzerwald typischen Sandstein leichter auseinanderbrechen als einen Granit und warum hat der Luchs so große Tatzen? Was ist eigentlich ein Biosphärenreservat? Wie alt ist denn so ein großer Baum und warum liegt auf dem Weg ein Kopf von einem Hirschkäfer? Durch das breite Themenspektrum unserer Stationen, gab es für jeden etwas zu entdecken. Auch wir als Betreuer bekamen spannende Geschichten zu hören. Ein Schüler erzählte beispielsweise, dass sein Vater bereits einem Luchs im Pfälzerwald begegnet sei.

Am Ziel der Wanderung gab es für die Kinder dann, nach der mentalen und körperlichen Anstrengung, eine Mittagspause an der Hütte, wo gegessen, getrunken und auf dem dortigen Spielplatz gespielt werden konnte. Als Highlight durften außerdem die präparierte Wildkatze und das Luchsfell eines Luchses aus dem Pfälzerwald betrachtet und gestreichelt werden. Anschließend war es Zeit für den Rückweg und während Anne Laux mit den Schülerinnen, Schülern und ihren Lehrkräften zurück zum Bahnhof lief, blieben Micaela Mayer und ich an der Hütte, um sie zu säubern und aufzuräumen bevor wir mit dem Auto hinterherfuhren. Am Bahnhof verabschiedeten wir uns und traten zufrieden den Heimweg an, in unserem Fall also den Weg zur Geschäftsstelle in Lambrecht.  

Dort angekommen ging es für mich mit der Unterstützung meiner Kolleg:innen aus dem chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege“ weiter, denen ich half Vorbereitungen für eine anstehende Veranstaltung mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder zu treffen. Das ist allerdings eine andere Geschichte. Für heute kann ich festhalten, dass ich, da ich in meinem wissenschaftlichen Studiengang wenig Berührungspunkte mit Pädagogik und Umweltbildung bei Kindern habe, viel lernen und neue Erfahrungen sammeln konnte und zufrieden aus diesem Arbeitstag gehe.

Chiara Müller

Umweltpraktikantin 2024

Ort

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen