Bildungsarbeit auf dem Wasser im Müritz-Nationalpark
Als wie gewohnt der Wecker um 5:30 Uhr klingelt, stand ich entspannt auf und bereitete mir meinen ersten Kaffee des Tages vor.
Zusammen mit Daria, der zweiten Umweltpraktikantin, saß ich auf der Terrasse und genoss die kühle Morgenluft in Serrahn. Hier ist es meist noch nebelig morgens und der Rasen noch mit Tau bedeckt.
Normalerweise bin ich gut angezogen für die morgendlich stündliche Fahrradfahrt nach Hohenzieritz. Dort liegt nämlich mein Arbeitsplatz in der Öffentlichkeitsarbeit. Und auch wenn mich die Tour durch die Landschaft bringt, die einem Bilderbuch ähnelt, so war ich doch etwas erleichtert, meine Beine mal ausruhen zu können.
Also ging es um 6:30 Uhr mit dem Auto los zu Darias Arbeitsplatz, dem Jugendwaldheim Steinmühle. Dort ist sie seit zwei Monaten Praktikantin in der Umweltbildung, und heute durfte ich mal wieder mit dabei sein. Ich habe bereits den ein oder anderen Tag mitgewirkt. Von daher kannte ich bereits ihre Arbeitskollegen und das Gelände. Dort angekommen, legten wir unsere Rucksäcke in das Büro und begaben uns dann in den Aufenthaltsraum für das gemeinsame Frühstück.
Heute waren wir besonders gut drauf, denn später stand eine mehrstündige Kanufahrt auf der Müritz auf dem Plan. Aber zuerst rief die Pflicht: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Also arbeiteten wir ein wenig an unseren Computern, tauschten uns über die kommende Fledermausnacht aus und planten, welche Aktivität wir gleich mit der Schulklasse machen würde. Für heute stand Floßfahren auf dem Programm.
Wie erwartet im "Land der tausend Seen", befand ich mich heute viel auf dem Wasser. Auch wenn die Vorfreude auf die Kanufahrt groß war, hatte ich mich auch sehr auf das Floß gefreut. Das blieb mir bis zum heutigen Tage nämlich noch verwehrt. Um 9:30 Uhr paddelten wir dann mit den Kindern an Bord los. Dabei lernen die Kinder viel über den Nationalpark, den Biber, und das Gewässer. Zurück durfte ich dann rudern, was ganz schön anstrengend war mit den ganzen Kindern dabei.
Um 12 Uhr fuhren wir dann wieder los nach Boek. Dort waren zwei Kanus für uns reserviert. Daria mit Lara in einem, und ich mit meinen beiden Arbeitskollegen Barbara und Eike in dem anderen. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch direkt los am Ufer der Müritz entlang. Ziel war der Bolter Kanal, der uns zu einem Fischer bringen sollte. Das Lenken war anfangs gar nicht mal so einfach. Es dauerte nicht allzu lange, bis wir den Kanal erreichten, und von dort aus war es eine ganz entspannte Fahrt zum Fischer. Die ganzen Bäume und das ruhige Gewässer waren ein sehr toller Anblick.
Dort angekommen, trugen wir die Kanus an Land und begaben uns zum Restaurant für Fischbrötchen. Das tat ziemlich gut, und die Pause war dringend nötig. Meine Schultern fingen schon langsam an, sich bemerkbar zu machen. Nachdem wir noch einen Fischadler beobachten konnten, ging es danach gestärkt zurück zu den Kanus. Und weil es noch nicht schön genug war, hatte ich noch das große Glück im Kanal einen Eisvogel ein all seiner Pracht zu sehen. Er saß gut versteckt im Schatten auf einem Ast. Als wir näherkamen, flog er plötzlich blitzschnell weg, sein Gefieder leuchtete blau auf in der Sonne.
Um 17 Uhr ging es dann auch zurück nach Hause. Völlig erschöpft gab es noch was Kleines zu essen und es dauerte nicht lange bis ich völlig erschöpft ins Bett fiel. Es war ein sehr schöner Tag, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Henri Thoms
Umweltpraktikant 2024
Ort
Müritz-Nationalpark