Zwischen Wald und Seen: Auf dem Fahrrad durch den Nationalpark

Blick vom Käflingsbergturm über die Waldflächen und Seen des Nationalpark Müritz.

An diesem Montagmorgen startet mein Tag früher als gewöhnlich, denn ich werde heute im westlichen Teil des Müritz-Nationalparks unterwegs sein. Dafür breche ich bereits um 6:00 Uhr mit dem Fahrrad an der Praktikant*innenenwohnung in Serrahn, mitten im UNESCO-Weltnaturerbe auf. Ich darf nämlich einen Ranger bei seiner Gebietskontrolle auf dem Fahrrad begleiten, wozu wir um kurz nach 7:00 Uhr in Blankenförde losfahren.

So früh am Morgen ist es trotz sonnigem Wetter noch recht kühl und daher angenehm zu fahren. Wir kommen an einem Kranich-Brutpaar mit Küken vorbei und können auch zwei Fischadler-Horste beobachten. Allerdings hat das schöne Wetter in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass auch heute wieder Waldbrandstufe 4 herrscht. Deshalb wird bei der heutigen Gebietskontrolle besonders auf mögliche Waldbrandgefahren geachtet.

Aber nicht nur das ist Aufgabe bei der Gebietskontrolle. So dokumentieren wir beispielsweise zu Beginn unserer Tour eine kaputte Bank und eine Lore an einer Umtragestelle. Vom Ufer aus werden auch die Angler*innen und Boote auf den Seen beobachtet, um auszuschließen, dass niemand mit einem Motor unterwegs ist. Denn nicht nur Verbrennungs- sondern auch Elektromotoren sind auf den Seen und Gewässern des Nationalparks nicht erlaubt.

An diesem Morgen können wir einen Angler mit Elektromotor noch davon abhalten auf den See zu fahren und treffen auf einen Van, der dort unerlaubter Weise die Nacht über gecampt hat. Insgesamt bleibt es aber bei diesen wenigen Regelverstößen und alle Beteiligten zeigen sich auch immer sehr einsichtig.

Am Vormittag habe ich außerdem noch die Chance den Blick vom Käflingsbergturm zu genießen. Der Wald kommt einem unendlich weit vor und wird nur von Seen durchbrochen. Hier bekommt man einen Eindruck davon, wie groß das Waldgebiet des Nationalparks ist. Man steht ja schließlich auch inmitten des größten deutschen Nationalparks auf dem Festland.

Nach einer Pause geht es gestärkt weiter und der Weg wird auch immer mal wieder sandig oder holprig, da wir nicht nur auf befestigten Straßen das Gebiet durchfahren. Zwischendurch kommt es vor, dass wir Wegauskünfte oder -tipps geben und auch mal ein Gespräch mit neugierig nachfragenden Besucher*innen führen.

Bevor wir am Nachmittag wieder Blankenförde erreichen, drehen wir noch eine Runde Richtung Woterfitzsee. In Blankenförde angekommen, haben wir dann sogar die 60 km-Marke geknackt. Am Abend bin ich auch etwas erschöpft, hatte aber insgesamt einen sehr guten Tag, denn ich konnte eine sehr schöne Art der Gebietskontrolle kennenlernen und viele Eindrücke über den Nationalpark gewinnen.

Lola Schoppan

Umweltpraktikantin 2023

Ort

Müritz