Zwanzigstes Jubiläum der Glasarche
Als Umweltpraktikantin im Bereich Umweltbildung des Nationalparks Bayerischer Wald sieht kein Tag gleich aus. Immer wieder stehen unterschiedliche Termine und Events an und da man doch einige Zeit draußen verbringt, sind diese auch sehr wetterabhängig. Gerade in den Sommermonaten sind die Tage häufig gefüllt mit Kindergeburtstagen oder Ferienprogramm. Doch neben diesen Terminen gibt es auch Sonderveranstaltungen, die ebenfalls von den Praktikant:innen und Freiwilligen mitgestaltet werden.
Hier möchte ich von einem besonderen Tag berichten, den ich Anfang Oktober 2023 erleben durfte. An diesem Tag fand eine Veranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der „Glasarche“ statt. Die Glasarche ist ein grenzübergreifendes Projekt zwischen Deutschland und Tschechien und ein Symbol für kulturelle und grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere der beiden Nationalparks. Sie steht heute am Fuße des Lusen, einem der Hausberge des Nationalparks, wo das Jubiläum stattfinden sollte.
Im Rahmen meines Praktikums durfte ich einen Großteil der Veranstaltung planen und organisieren – unter anderem ihren Ablauf, die Herstellung der nötigen Materialien, die Einladung von Sprecher:innen, Presse und Ehrengästen und die Verpflegung vor Ort. Dabei wurde ich tatkräftig von anderen Freiwilligen im Park unterstützt. Gemeinsam bereiteten wir eine kleine Wanderung zur Glasarche vor, auf der es verschiedene Stationen mit Bildern und kleinen Wortbeiträgen zu Themen rund um die Glasarche von ausgewählten Personen geben sollte.
Mein beziehungsweise unser Tag startete morgens mit einem gemeinsamen Frühstück im Gästehaus in Waldhäuser, wo wir Praktikant:innen untergebracht sind. Nach der Stärkung begannen wir mit den Vorbereitungen. Von Waldhäuser aus ging es mit allem Drum und Dran hoch Richtung Glasarche. Von dort aus bauten wir alles Nötige für die Veranstaltung auf: verschiedene Stationen mit Bildern und Kunstobjekten, Sitzgelegenheiten und Kaffee und Kuchen an der Glasarche. Als alles fertig war, trafen auch schon die ersten Gäste ein, die wir an unserem Startpunkt in Empfang nahmen. Um 13:30 Uhr begann schließlich die offizielle Veranstaltung und die Wanderung hoch zur Glasarche. Mit etwa 40 Gästen und Interessierten gingen wir von Station zu Station, wo wir gespannt den Sprecher:innen und ihren Beiträgen lauschten. Mit dabei waren beispielsweise das Projekt Glasarche in den letzten zwei Jahrzehnten, die Zusammenarbeit der Nationalparks, die regionale Glasindustrie, die Arche in der Kunst oder der Naturschutz. Die Wanderung über hielt ich mich eher im Hintergrund, unterhielt mich zwischen den Stationen mit den Gästen und unterstütze gelegentlich Sprecher:innen bei ihren Beiträgen.
Gegen 15 Uhr erreichten wir die Glasarche. Dort endete die Wanderung mit abschließenden Worten von Lukas Laux, meinem Praktikumsbetreuer und Umweltreferent des Nationalparks, und den Sprecher:innen und einer kleinen Danksagung meinerseits. Anschließend gab es für alle Anwesenden Kaffee und selbstgebackene Kuchen und man hatte die Möglichkeit, sich persönlich zu unterhalten. Zum Abschluss des Jubiläums gab es eine künstlerische Mitmachaktion von Gabi Hanner, einer Künstlerin der Region. Wir bauten kleine Archen aus Waldmaterial, die wir in einem Rahmen aus Ästen befestigten und bei der Glasarche aufhängten. Damit endete die Veranstaltung und die Gäste machten sich nach und nach auf den Rückweg.
Als alle Gäste gegangen waren, begannen wir mit dem Abbau und brachten Sockel, Bilder, Bänke und Geschirr zurück ins Gästehaus. Gegen 17:30 Uhr waren wir fertig und die Freiwilligen, die nicht in Waldhäuser schliefen, fuhren zurück zu sich nach Hause. Ich persönlich ließ den Tag, wie so oft, mit einem kleinen Spaziergang zu einem kleinen Stausee ausklingen und ließ den Tag Revue passieren. Für mich war es die erste Veranstaltung, für die ich einen großen Teil der Verantwortung hatte, und ich war sehr zufrieden, wie gut es gelaufen war. Es hat großen Spaß gemacht, mit den anderen Freiwilligen zusammenzuarbeiten, ohne deren Hilfe das Jubiläum nicht so toll geworden wäre, und die Gäste gaben fast durchweg positive Rückmeldungen. Da der Tag sehr voll und lang war, ging ich recht früh, aber sehr glücklich und dankbar, ins Bett.
Hanna Oßing
Umweltpraktikantin 2023
Ort
Bayerischer Wald