Wildkräuter sammeln im Nationalpark
Es ist der letzte Freitag vor den Pfingstferien in Bayern. Mein Tag beginnt heute früh, da noch die letzten Vorbereitungen für die heutige Führung getroffen werden müssen. Eine 7. Klasse ist für das Wildkräuterprogramm angemeldet. Ich suche die letzten Sachen zusammen und schaue, ob in der Waldwerkstatt im Hans-Eisenmann-Haus alles bereit liegt.
Um 8 Uhr kommt Regina, eine Waldführerin im Nationalpark Bayrischer Wald, und wir gehen kurz den heutigen Programmablauf durch. Sie übernimmt später die Hälfte der Klasse, damit die Gruppe nicht so groß ist. Kurz darauf treffen die Schülerinnen und Schüler an der Bushaltestelle am Nationalparkzentrum Lusen ein.
Nach einem kurzen Nationalpark-Einstieg und einer Vorstellungsrunde machen wir uns auf den Weg in das Pflanzen-Freigelände. Hier zeige ich den Schülerinnen und Schülern, welche essbaren Wildkräuter im Bayrischen Wald vorkommen und sie später auf Wiesen oder am Wegesrand wiederfinden können. Wir besprechen die Besonderheiten, die unterschiedlichen Heilwirkungen und schauen uns giftige Doppelgänger an. Zum Schluss sammeln die Teilnehmenden selbstständig ein paar Wildkräuter.
In der Waldwerkstatt angekommen, beginnen wir die Wildkräuter zuzubereiten. Wir machen Butter, rühren Kräuterquark an und bereiten eine Kräuterlimonade zu. Nach der Verkostung verabschieden wir uns von der Klasse und räumen im Anschluss alles auf.
Nach der Mittagspause telefoniere ich mit Eva. Sie ist FÖJlerin im Nationalpark und im Bereich der Umweltbildung im "Haus zur Wildnis“ tätig. Die letzten Wochen haben wir zusammen das dreitägige Ferienprogramm "Wildkräuterdetektive unterwegs" erstellt. Kommende Woche starten wir mit der ersten Gruppe im Nationalparkzentrum Lusen. Wir gehen nochmal unsere Liste durch, ob wir an alles gedacht haben. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber das werden wir bis zum Start des Programms schaffen.
Johanna Niedick
Umweltpraktikantin 2023
Ort
Bayerischer Wald