Umweltbildung im Nationalpark Unteres Odertal

Kinder auf einer Straße vor einem stimmungsvollen Himmel

Der Nationalpark Unteres Odertal ist Deutschlands einziger Flussauen-Nationalpark. Damit gehört das Untere Odertal zu einer der letzten naturnahen Flussauen Mitteleuropas. Hier mache ich derzeit mein Praktikum und erlebe die Tier- & Pflanzenwelt der Umgebung hautnah. Um dies auch Kindern erlebbar zu machen, waren wir heute mit einer dritten Klasse im Nationalpark unterwegs.

Als erstes ging es in unser Besucherzentrum, um die dortige Ausstellung gemeinsam zu entdecken und ein erstes Verständnis für die Funktion der Flussaue zu bekommen. Dafür haben wir ein sogenanntes Poldermodell, wo verschiedene Hochwasser der Oder gezeigt werden. Hier werden die Funktionen der Deiche und der Aue mehr als deutlich. Im Winter ist das Gebiet fast vollständig unter Wasser. Dann können Zugvögel wie der Kranich und die Singschwäne auf diesen Flächen rasten. Im Anschluss machten wir eine „BIZ-Rallye“ mit der Klasse. Die Kinder konnten so noch mehr über den Nationalpark und seine Ausstellung erfahren.

Danach ging es dann raus in die Natur, um all das Gehörte auch direkt sehen zu können. Am Eingang des Nationalparks starteten wir spielerisch mit den Regeln, die hier zu beachten sind. Durch Pantomime sollten die Kinder diese vormachen. Schnell verstand die Gruppe, was wichtig war und vor allem notwendig, um diese einzigartige Natur weiterhin zu schützen und zu erhalten.

Angekommen in der Aue konnten wir erste Zugvögel am Himmel und viele Höckerschwäne in den Altarmen der Oder beobachten. Hier hatten wir über Nacht sogenannte Reusen ausgelegt, die zum Fangen von Wassertieren benutzt werden. So konnten wir uns gemeinsam unterschiedliche Wasserkäfer und andere Tiere anschauen und diese unter Lupen genauer betrachten.

Auch das Leben im Fluss und nicht nur außerhalb kennenzulernen, begeisterte viele Kinder und auch Lehrerinnen. Als Abschlussspiel hatten wir vorher einen „Tatort“ zum Thema Aue konstruiert. Hier konnten die Kinder um ein Absperrband herum zehn typische Gegenstände finden, die die Rangerinnen des Nationalparks in der Aue gefunden hatten. Darunter waren zum Beispiel die Haut einer Ringelnatter, der Schädel eines Fischotters und die Feder eines Seeadlers. Die Kinder waren begeistert von ihren Entdeckungen und trauten sich sogar die Haut der Ringelnatter anzufassen.

Nach einem gemütlichen Weg durch die Aue zurück zum Nationalparkhaus konnte die Gruppe noch ein Abschiedseis in der gegenüberliegenden Eisdiele abstauben. So ging wieder ein Tag voll Neugierde und schöner Entdeckungen zu Ende.

Ronja Voigt

Umweltpraktikantin 2023

Ort

Unteres Odertal