Mehr Moore für die Zingster Schule

Blick auf die Vegetation auf dem Boden des Moors.

Heute ist es soweit: Mein Lieblingsthema "MoorWildnis" wird heute einer 5. Klasse vermittelt. Darauf habe ich mich schon so gefreut. Zum Glück ist dieses Jahr das Jahresthema "MoorWildnis" in allen Naturlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern angesagt.

Warum sind Moore für mich so wichtig geworden?

Moore spielen eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Die Lage der Moorgebiete in Deutschland ist besorgniserregend: 95% aller Moore in Deutschland sind entwässert und stellen dadurch bedeutende CO2-Quellen dar. Durch die Entwässerung zersetzt sich der Torfkörper, wodurch CO2 freigesetzt wird. Die aus den entwässerten und zerstörten Mooren freigesetzten klimaschädlichen Gase machen 27% der Gesamtemissionen in Mecklenburg-Vorpommern aus. Im Gegensatz dazu können intakte Moore mehr CO2 speichern als ein Wald auf derselben Fläche. Daher ist der Schutz der Moore im Kampf gegen den Klimawandel von großer Bedeutung. Aus diesem Grund habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mich dem Thema Moor zu widmen.

Derzeit absolviere ich ein Praktikum im Nationalparkamt Vorpommersche Boddenlandschaft im Bereich Umweltbildung. Die Aufgabe der Umweltbildung besteht darin, den Menschen eine persönliche Verbindung zur Natur zu vermitteln, damit sie diese wieder mehr zu schätzen lernt. Dies gelingt am besten, wenn man die Natur hautnah erlebt und besondere Momente schafft. Um die Verbindung mit der Natur bei den regionalen Schülerinnen zu fördern, führt das Umweltbildungsteam des Nationalparks verschiedene Projekttage durch.

Am heutigen Tag ging es für uns mit einer 5. Klasse in den Osterwald. Nach einer Einführung, in der wir den Nationalpark und sein Motto "Natur Natur sein lassen" vorgestellt haben, begann der aktive Teil. Die Gruppe wurde in drei Stationen aufgeteilt, die sich abwechselnd mit verschiedenen Themenbereichen beschäftigten. Eine Gruppe näherte sich dem Thema Boden an. Dafür hatten wir einen Bohrstock dabei, mit dem die Kinder an unterschiedlichen Standorten Bohrungen durchführen konnten. Anschließend konnten sie die Bodenprobe mit allen Sinnen untersuchen. Zusätzlich hatte ich eine Methode entwickelt, um den Kindern ein Gefühl für die zeitliche Dimension der Bodenentwicklung zu vermitteln. Dafür wurden Karten mit verschiedenen Bildern von Dingen, die wachsen können (z. B. Baum, Mensch, Haare, Alpen, Boden), und Karten mit Zeitangaben verteilt. Die Aufgabe der Gruppe bestand darin, die Karten paarweise zuzuordnen.

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit dem Moor als Lebensraum für Insekten, Vögel und Amphibien. Dafür wurden Becherlupen verteilt, und die Kinder durften auf Entdeckungstour gehen. Die dritte Gruppe beschäftigte sich mit der Entstehung von Mooren, und anschließend erhielt die Gruppe den Auftrag, nach verschiedenen Moosarten zu suchen. Sogar Torfmoose (siehe Foto) konnten entdeckt und angefasst werden. Um die Wasserspeicherfähigkeit zu erleben, gab es auch noch ein Experiment.

Anschließend ging es durch ein nicht mehr ganz so nasses Moor zu einen Buchenwald, wo wir noch einige Spiele spielten. Es war ein schöner Tag, und es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Natur die Kinder begeistern kann.

Annalena Bernsee

Umweltpraktikantin 2023

Ort

Vorpommersche Boddenlandschaft