Im Einsatz für bedrohte Lichtwaldarten
Heute ging es für mich zusammen mit Hans Offenwanger - zuständig für Naturschutzthemen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb - und den RangerInnen des Biosphärengebiets zu einem Pressetermin über das Projekt „Artenschutz durch Lichtwald“. Wir fuhren dafür zu einer knapp zwei Hektar großen Fläche am Albtrauf des Landkreises Esslingen im Staatsforstrevier Lenningen.
In Arbeitsklamotten und gut ausgerüstet gingen wir los, um den Pressetermin mit einem Pflegeeinsatz auf der Fläche zu verbinden. Uns erwartete ein ungewohntes Waldbild: Zu sehen sind verstreute lichte Flächen, auf denen Wärme und Sonnenlicht bis zum Boden gelangen können.
Dies ist sehr wichtig für bestimmte lichtbedürftige Arten, die mittlerweile nur noch isoliert vorkommen und daher stark bedroht sind. Das liegt daran, dass lichte Waldflächen durch eine veränderte Forstwirtschaft (Verzicht auf Kahlschläge) und erhöhten Nährstoffeintrag aus unserer Landschaft nahezu verschwunden sind.
Um die letzten Populationen von diesen besonderen Arten wie den Blauschwarzen Eisvogel (s. Bild), Widderchen Arten (Elegans-, Platterbsen- und Bergkronwicken-Widderchen) oder den Berglaubsänger zu sichern, werden im Projekt „Artenschutz durch Lichtwald“ in Zusammenarbeit der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets und dem Forst nun an dieser Stelle mit Handarbeit und Motorsäge wieder passende Lebensräume geschaffen. So fördert die Auflichtung z. B. die Bergkronwicke, die als Raupennahrungspflanze für die stark bedrohten Widderchen dient.
Neben den bisher genannten Arten, profitieren auch viele weitere wie die Heidelerche oder der Schwarze Apollofalter von den umgesetzten Maßnahmen. Da die Fläche mit der Zeit wieder zuwächst, sind Pflegeeinsätze wie der heutige wichtig und notwendig. Die Gehölzentnahme war aber gar nicht so einfach auf einem 45 Grad steilen Südhang aus losem Kalkgestein – hier zeigt der Mensch wirklich Einsatz für die Natur!
Isabel Kleinschroth
Umweltpraktikantin 2023
Ort
Schwäbische Alb