Emsige Eichhörnchen in der Sächsischen Schweiz
Flink wie Eichhörnchen huschen die Zweitklässler*innen aus Bad Schandau durch das Unterholz. Hinter Felsen, Baumstümpfen und herabgefallenen Blättern verstecken sie Eicheln, ihre Nahrung für den Winter. Ganz wichtig: Sie müssen sich die Verstecke gut merken, um später auch alle Nüsse wiederzufinden. Kaum ist das geschafft, kommen die Kinder aufgeregt zu mir zurückgerannt
Aufgeregt bin auch ich, denn es ist das erste Mal, dass ich vor einer Schulklasse stehe. Hier im Nationalpark Sächsische Schweiz gibt es eine große Vielfalt an Bildungsprogrammen und für jede Altersklasse ist etwas dabei.
Um die verschiedenen Angebote erst einmal selbst kennen zu lernen, begann mein Praktikum mit einer zweiwöchigen Schulung. Ziel war es, alle Praktikant*innen und FÖJler*innen auf die bevorstehende Arbeit mit Kindern vorzubereiten. Der Abschluss dieser zwei Einführungswochen bestand nun darin, selbstständig eines der gelernten Spiele anzuleiten.
Und so stehe ich nun vor den neugierigen Zweitklässler*innen und erkläre, wie Tiere sich auf den Winter vorbereiten. Gemeinsam versetzen wir uns in die Lage eines Eichhörnchens: Nachdem wir fleißig unsere Vorräte angelegt haben und es draußen immer kälter wird, kuscheln wir uns in unseren warmen Kobel und schlafen ein. Als wir nach einigen Tagen wieder aufwachen, ist die Landschaft in eine weiße Schneedecke gehüllt. Nach dem langen Schläfchen haben wir plötzlich ganz großen Hunger, also begeben wir uns auf die Suche nach den versteckten Eicheln. Hoffentlich finden wir sie auch wieder…
Tatsächlich gelingt es den meisten Kindern, ihre Verstecke wiederzufinden. Doch ein Junge steht mit leeren Händen und traurigen Augen vor mir. Aber ich kann ihn trösten: Das ist überhaupt nicht schlimm! Im Gegenteil: Auch Eichhörnchen passiert das, sehr oft sogar. Aber sie helfen damit dem Wald, denn aus den vergessenen Eicheln kann im nächsten Frühling ein neuer Baum heranwachsen.
David Schlicht
Umweltpraktikant 2023
Ort
Sächsische Schweiz