Um 9 Uhr traf ich mich in der „WildnisSchule“ im „BuchenHaus“ mit zwei Rangern der Bildungsabteilung, welche ich bei der Durchführung der „WildnisNacht“ unterstützen durfte. Dies ist die erste und letzte zeitliche Einordnung, die ich für diesen Tag machen kann, da eine Voraussetzung für die Teilnahme die Abgabe des Smartphones war. Wobei Voraussetzung so negativ klingt, wo doch die Abgabe ein schönes Gefühl war. Nicht mehr rund um die Uhr erreichbar sein, ständig eingehende E-Mails checken, mit Freunden und Familie im Austausch stehen und aus Langeweile die sozialen Medien durchscrollen.

Nachdem alle Teilnehmenden der „WildnisNacht“ eingetroffen waren, begannen wir mit einer kleinen Vorstellungsrunde inklusive Erwartungen und Befürchtungen in Bezug auf das bevorstehende Abenteuer. Anschließend wurden benötigte Materialien ausgeliehen und die Rucksäcke gepackt. Unter anderem ausgerüstet mit Schlafsack, Isomatte, Wasser und Lebensmitteln begaben wir uns auf den Weg in den Nationalpark. Schritt für Schritt entfernten wir uns von Häusern und Straßen und begegneten der Natur.

Unseren ersten Stopp machten wir kurz hinter der Grenze des Nationalparks, an welchem die Ranger vor einem gemeinsamen Frühstück mit diversen Leckereien, erste Informationen über den Nationalpark Kellerwald-Edersee erzählten und die Verhaltensregeln im Nationalpark durch pantomimische Darbietungen von Freiwilligen der Gruppe besprachen. Auf dem weiteren Weg zu unserem Schlafplatz begegneten uns unterschiedliche Tiere, Pflanzen und Pilze. Zudem wurden weitere Bildungsaktionen durchgeführt, wie die Zuordnung von Tierbildern, -spuren und -fellen.

Angekommen, wurden individuell geeignete Schlafplätze gesucht und die Isomatte ausgebreitet. Anschließend kochten und aßen wir zusammen Nudeln, bevor wir uns auf den Weg zu einer kleinen Abendwanderung mit Fledermausdetektor machten. Den Wald bei Nacht wahrzunehmen war ein beeindruckendes Erlebnis, gekrönt von einem klaren Sternenhimmel mit vorüberziehenden Sternschnuppen zum Einschlafen.