Eine Nacht unter freiem Himmel
Der Tag begann schon ganz besonders: Um ein Uhr morgens wurde ich kurz einmal wach, und blickte in einen endlosen Sternenhimmel über mir. Keine Lichtverschmutzung beeinträchtigte die Sicht auf einen mondlosen Spätsommerhimmel mitten im Nationalpark Hunsrück-Hochwald, in dem ich vor dem Einschlafen noch zahlreiche Sternschnuppen erblickt hatte. Sogar einen Meteor glaube ich gesehen zu haben, obwohl Traum und Wirklichkeit an so einem magischen Ort vielleicht auch miteinander verschwammen.
Die Möglichkeit, das erste Mal unter freiem Himmel schlafen zu können, bekam ich durch die Begleitung einer Ferienfreizeit, dem Wildniscamp der Erlebniswerkstatt Saar e.V. Als gastgebender Nationalpark versorgten wir die Veranstalter mit Unterkunft, genügend Trinkwasser geshuttelt von uns Praktikanten, Programm und Spiel. So haben eine andere Umweltpraktikantin und ich einige Programmpunkte der Freizeit mit dem Themenschwerpunkt Wildtiere des Nationalparks angeleitet, u.a. eine Wanderung zu dem Ort, wo wir eine Nacht mit dem Camp unter den Sternen verbrachten.
So himmlisch die Nacht verlief – überraschend mild trotz des spätsommerlichen Nebels und Tau – um 6 Uhr wurden wir durch Regen im Gesicht ein wenig unsanft geweckt. Die Kinder bekamen Unterschlupf in der Werkhalle des Rangerstützpunktes, auf dessen Wiese wir unser Nachtlager aufgeschlagen hatten.
Der Rest des Tages verlief dann jedoch super angenehm, wozu das tolle Frühstück aus frischen Brezeln und Hefezopf vom Bäcker aus dem nächsten Ort beigetragen haben. Wir wanderten mit allen Kindern, die das wollten, zum Hauptcamp zurück, und es wurde noch eine Aussichtsplattform unter Anleitung unserer Ranger aufgebaut. Das Abendprogramm übernahmen wieder die Trainer*innen des Camps.
Insgesamt war dies kein typischer Tag im Nationalpark, aber spiegelt doch sehr gut die Vielfältigkeit der Aufgaben, die anfallen können, wider. Ich habe einen sehr tollen praktischen Einblick in die Erlebnispädagogik und Umweltbildung bekommen, und habe ganz viel Energie geschöpft, um mich auch wieder meinen Hauptthemen Regionalentwicklung und Partnerinitiative in meinem Praktikum zuwenden zu können.
Alexandra Imberh
Umweltpraktikantin 2023
Ort
Hunsrück-Hochwald