Ein typischer Arbeitstag im Nationalparkhaus Greetsiel

Der Schattenriss einer Person vor dem Sonnenuntergang im Wattenmeer.

Ich bin Fatima Röseler und für drei Monate im Nationalparkhaus Greetsiel im Niedersächsischen Wattenmeer untergebracht. Da ich auf einem idyllischen, alten Bauernhof direkt am Deich wohne, hat sich meine morgendliche Geräuschkulisse stark geändert.

Statt vorbeifahrender Züge und dem täglichen Straßenverkehr, kann ich hier morgens nur Graugänse hören, sowie pünktlich um sechs Uhr meine sieben neuen Wecker - die Hähne auf dem Bauernhof.

Es geht früh los! Wir besprechen den jeweiligen Tag, die grobe Planung der gesamten Woche, sowie wer welche Führungen übernimmt. Heute bin ich verantwortlich für den Deichspaziergang.

Ich packe für den Deichspaziergang meinen Rucksack, die passende Kleidung und fahre mit dem Rad den Deich entlang um dort auf die heutige Gruppe zu warten. Die Zusammensetzung der Gruppe variiert jedes Mal stark und es ist höchst interessant so viele verschiedene Altersgruppen und Charaktere kennenzulernen.

Ich laufe am Deich entlang mit Blick auf den Atlantik und erkläre der Gruppe den universellen Wert dieses prachtvollen Lebensraumes. Nach der Führung fahre ich zurück in das Nationalparkhaus. Nach der Mittagspause, die ich manchmal am idyllischen Greetsieler Hafen verbringe, geht es an die Kasse des Ausstellungsshops. Dort berate ich Kunden und Kundinnen und verkaufe die Ware aus unserem Shop.

In den Pausen lerne ich für die nächsten Führungen oder erledige Aufgaben innerhalb das Hauses. Manchmal leite ich auch die Aquariumsführung oder eine Einführung in die Ausstellung. An anderen Tagen könnten es statt der Deichführung, die Bernsteinwerkstatt, die Führung im Pilsumer Leuchtturm (der berühmte Otto-Leuchtturm), die Wattführung oder der Vogelkieker (eine Vogelführung) sein. Danach mache ich abends noch den Kassenbericht, schließe alles ab und fahre mit dem Rad wieder zu meinem temporären, ländlichen Zuhause.

Nach dem Abendessen und einem Ostfriesen-Tee radle ich am Vogelschutzgebiet vorbei in die Vogelbeobachtungshütte. Dort treffe ich auf einige Ornithologen, die mir viele Vögel bestimmen und erklären können. Danach fahre ich noch ein Stück weiter bis zur Deichnase, wo ich den Sonnenuntergang am Meer beobachte. Da es eine Stunde vor Flut ist, kann ich ein richtiges Spektakel an Alpenstrandläufern, Möwen und Graugänsen über meinen Kopf hinweg fliegen sehen. Eine Aussicht, die ich wohl nie wieder vergessen werde. Ich fahre wieder nach Hause und hatte einen wunderschönen Tag als Commerzbank-Umweltpraktikantin im Norden Deutschlands.

Fatima Röseler

Umweltpraktikantin 2023

Ort

Niedersächsisches Wattenmeer