Alltag im Nationalparkhaus Wurster-Nordseeküste

Blick auf den Hafen.

So wie fast jeden Freitagmorgen begann der Tag um 07:30 Uhr mit Aqua. Aqua wird im Haus die Reinigung und Pflege unserer Aquarien genannt. Die Scheiben werden mit kleinen Schwämmen mit der Hand abgewischt, die Filterkämme mit kleinen Bürsten abgeputzt und die Außenscheibe mit einem Lappen und Abzieher gereinigt.

Danach war etwas Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit. Jede Woche Donnerstag veröffentlichen wir einen Wissenspost bei Instagram und Facebook, in dem wir etwas gebündeltes Wissen zum Watt und dessen Bewohner vermitteln wollen. Diese Woche war es meine Aufgabe diesen zu verfassen. Ich entschied mich für das Thema „Symbiose zwischen Einsiedlerkrebsen und Seeanemonen“, da ich die Vorstellung von einem Einsiedlerkrebs, der eine Seeanemone auf sein neues Haus umpflanzt sehr niedlich fand.

Gegen Mittag half ich dann noch die Aquarienfische zu füttern, nachdem wir die Garnelen zuerst gepuhlt und Mysis (kleine Garnelen) haben auftauen lassen. Man merkt schnell den Charakter der verschiedenen Tiere beim Füttern. Grade die beiden großen Knurrhähne können auch mal ungeduldig werden und Wasser raus spritzen und manche Schollen schnappen das Essen weg, wenn man grade versucht, die kleinen Einsiedlerkrebse zu füttern. Dabei habe ich mit einer Kollegin darüber geredet, was ich bei der öffentlichen Fütterung alles zu den Tieren wissen und erzählen könnte. Nach der Mittagspause ging es auf zur Wart- und Wasservogelzählung (WWZ) zusammen mit den anderen beiden Freiwilligen, sowie unserer Vorgesetzten.

Bei der WWZ gehen wir alle zwei Wochen eine bestimmte Strecke ab, auf der wir an fünf Standpunkten mit Hilfe von Spektiven alle auffindbaren Wart- und Wasservögel kartieren. Die Daten werden später auf einer speziellen Website geteilt, auf der verschiedenste Einrichtungen an der Küste ihre Beobachtungen zusammenstellen. Da ich das erste Mal mit dabei war, versuchte ich erstmal die Tiere zu erkennen und es von der Chefin kontrollieren zu lassen. Dabei entdeckte ich den einzigen Löffler (Vogelart), den wir heute antrafen. Darauf war ich schon recht stolz. Ich finde es sehr beeindruckend, wie schnell die anderen die Vogelart bestimmen und die Tiere zählen können. Nach der WWZ war der Tag auch schon vorbei. Abends kochten und aßen wir Freiwilligen in unserer WG noch zusammen und ließen den Tag ausklingen.

Anne-Marie Gredkiewicz

Umweltpraktikantin 2023

Ort

Niedersächsisches Wattenmeer