Der Weg dorthin präsentierte uns schon wunderbare Ausblicke in die herrliche Landschaft, die das Altmühltal zu bieten hat. Durch lichte Buchenwälder hindurch, an der Altmühl entlang und über sie hinüber, durch das Tal, bis sich die Trockenhänge der Wachholderheiden vor uns auftun. Idyllisch liegt sie vor uns, die Gungoldinger Kirche und damit auch das Ziel unserer Autofahrt.

Ausgestattet mit Eimer und Kamera steigen wir aus dem Auto und betreten die Kirche, ein Bauwerk, das innen den barocken Glanz ausstrahlt, der für Eichstätt und Umgebung typisch ist. Doch viel Zeit diese Kunst zu bestaunen blieb nicht, denn auf der Empore angekommen, öffnet Ranger Manni die Luke zum Dachstuhl und eine äußerst intensive Duftwolke schlägt uns entgegen. Klar ist, der Dachstuhl ist auf alle Fälle bewohnt. Nacheinander steigen wir die Leiter hinauf und ich kann meinen Augen kaum trauen – der ganze Boden war bedeckt von kleinen schwarzen Kötteln, teilweise einige Zentimeter hoch. Eine Erklärung für den geruchsintensiven Empfang. Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und der Blick richtet sich nach oben - der gesamte Dachstuhl ist von Fledermäusen überflutet. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen!

Ranger Manni erklärt uns, dass es sich um circa 2.500 Fledermäuse handelt – einer der größten Fledermaus-Kolonien in Süddeutschland! Zu sehen ist das „Große Mausohr“. Eine typische Kirchenfledermaus und die größte heimische Art in Deutschland, mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 cm. Die Kolonie ist eine sogenannte Wochenstube, in der die Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. Außerdem erfahren wir, dass Fledermaus-Kot ein ausgezeichneter Dünger ist, besonders für Tomaten, da er einen hohen Gehalt an Stickstoff und Phosphor aufweist. Dieses Wundermittel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, so kam der Eimer zum Einsatz, der bis oben hin mit dem Dünger gefüllt wurde. Dessen Aroma uns auf der Autofahrt zurück, begleiten sollte.

Allmählich werden die Fledermäuse aber immer unruhiger und fliegen vermehrt hin und her. Zeit für uns, ihnen wieder ihre Ruhe zu gönnen und uns zurückzuziehen. Bis zum nächsten Mal, denn die Ranger wollen Kameras installieren, um die Fledermäuse genauer beobachten zu können.