Nachts im Nationalpark

Blick auf die Kinder während der Nacht im Wildniscamp.

In meiner letzten Praktikumswoche konnte ich ganz neue Erfahrungen sammeln. Nach vielen Schulklassenführungen, die immer nur ein paar Stunden gingen, hatte ich nun die Möglichkeit, einen längeren Zeitraum mit ein paar Kindern zu verbringen und sie dabei ein bisschen besser kennenzulernen. In den Sommerferien haben wir ein Wildniscamp angeboten, bei dem wir drei Tage mit 14 Kindern im Alter zwischen neun und 15 Jahren verbrachten.

Wir übernachteten gemeinsam draußen am Rande des Nationalparks auf dafür vorgesehenen Biwak-Stellen. Der erste Tag begann mit ein paar Kennlernspielen. Gemeinsam schleppten wir unser Gepäck und einen Teil unseres Essens zum Camp und richteten dann die Lager ein. Im Anschluss begannen wir mit der Vorbereitung des Mittagessens. Die Kinder waren super und halfen von allein mit beim Schnippeln.

Nach dem Essen erarbeiteten wir gemeinsam Regeln für die Zeit, die wir zusammen verbringen sollten. Es folgte eine Spurensuche um das Camp herum, damit die Kinder lernten, was für Tiere hier im Nationalpark leben, aber auch um ihnen ein bisschen die Angst zu nehmen, dass ihnen in der Nacht nichts etwas passieren könnte. Wir fanden viele Wildschweinsuhlen und Malbäume, aber auch Trittsiegel von Rotwild und Rehen.

Am Abend kochten wir über dem Feuer und machten Wraps. Als krönenden Abschluss für den ersten Tag haben wir eine Nachtwanderung gemacht, die der FÖJler Daniel vorbereitet hatte. Wir gingen dabei gemeinsam im Dunkeln durch den Wald und hatten sogar einen Fledermausdetektor dabei, der die Ultraschalllaute der Fledermäuse in für Menschen hörbare Töne umwandelt. Durch ihn konnten wir vor allem über einem See viele Fledermäuse entdecken. Im Anschluss machten wir eine Schatzsuche, der Weg war dafür mit kleinen Leuchtsteinchen markiert. Am Ende gab es eine Schatztruhe, in der es für jedes Kind einen kleinen Schatz gab. Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Camp und beendeten den Tag mit einer kleinen Abendrunde in der jede:r nochmal kurz sagen konnte, wie der Tag war und was man sich für den nächsten Tag wünsche.

Nach dem Zähneputzen ging es in die Schlafsäcke: der erste Tag war geschafft! Es ist eine neue Erfahrung die gleiche Kindergruppe über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Es ist schön mehr über die Kinder zu erfahren. Ich erlebte ein großes Gefühl der Verantwortlichkeit und musste über eine lange Zeitspanne präsent und aufmerksam sein. Zum Glück waren wir Betreuer:innen zu fünft, dadurch konnten wir uns bei den verschiedenen Aufgaben gut aufteilen und unterstützen.

Frieda Müller

Umweltpraktikantin 2022

Ort

Nationalpark Hainich