Ein Tag in der Heide

Ein Praktikum im Naturpark im Herbst…ob das so eine gute Idee ist – Flora und Fauna ziehen sich doch eigentlich so langsam zurück und bereiten sich auf den Winter vor. Doch schnell merkte ich, dass es eine hervorragende Idee ist!
Gleich in den ersten Tagen war ich bei vielen Außenterminen dabei und konnte viel über die Schutzgebiete im Natur- und UNESCO Global Geopark lernen – was für eine Freude!
Das Parkgebiet erstreckt sich von Porta Westfalica über Osnabrück bis zum Emsland und von Bielefeld bis Hörstel: Teutoburger Wald und Wiehengebirge inklusive!
Besonders oft begleitete ich die beiden Gebietsmanager:innen, welche für die FFH-Gebiete im Naturparkgebiet mitverantwortlich sind. Bei diesen Gebieten handelt es sich um Flächen, welche im Zuge der Umsetzung der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden. Sie schützen wertvolle Lebensräume, sowie seltene Tier- und Pflanzenarten. Gemeinsam mit den EU-Vogelschutzgebieten bilden sie das Natura 2000-Netz. Genau über diese wertvollen Gebiete durfte ich in meinem Praxisprojekt eine Social Media-Kampagne weiterentwickeln, um so die Wahrnehmung und Wichtigkeit von FFH-Gebieten in der breiten Öffentlichkeit zu steigern.
Ein Tag im Außendienst blieb mir besonders im Gedächtnis: Schon morgens beim Aufstehen war klar, dass es den ganzen Tag regnen würde. Endlich! Der lang ersehnte Regen! Wie gut, dass wir nicht aus Zucker sind – denn heute wollten wir im FFH-Gebiet „Börsteler Wald und Teichhausen“ einige Sachen erledigen. Zum einen stand die Begutachtung der dort gerade erst abgeschlossenen Naturschutz-Maßnahmen auf dem Tagesplan. Denn um die Heidelandschaft in diesem Gebiet zu entwickeln, wurden jede Menge Bäume entfernt und das Schnittgut samt Oberboden von der Fläche abgeräumt. Zum anderen wollten wir mit Schubkarren und Schneidwerk selbst aktiv werden und eine sogenannte Mahdgut-Übertragung durchführen, um der Wiederausbreitung der Heide ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Gesagt, getan! Am Ende des Tages waren wir völlig durchnässt – aber sehr glücklich, einen Beitrag zum Artenschutz geleistet zu haben.
Doch damit war der Tag noch nicht abgeschlossen. Also: Abtrocknen, Umziehen und zurück ins Büro: Denn am nächsten Tag stand eine Veranstaltung mit Messestand an, für die noch einiges zusammengepackt werden wollte: Flyer, Pavillon, Plakate, Anschauungsobjekte, Material für die Umweltbildung und so weiter und so fort – was es eben für öffentliche Auftritte so braucht!
Müde, aber voller Vorfreude auf den nächsten Tag verabschiedete ich mich von meinen neuen Kolleg*innen mit einem Grinsen im Gesicht!
Katharina Freese
Umweltpraktikantin 2022
Ort
Naturpark TERRA.vita