Zum Schutz der Hinterwälder Rinder

Ein Rind steht auf einer Bergweide und blickt unmittelbar in die Kamera.

Einmal im Jahr finden im Biosphärengebiet Schwarzwald die „Hinterwälder Wochen“ statt. Dabei steht das gefährdete Hinterwälder Rind im Mittelpunkt. Diese Nutztierrasse ist typisch für den Südschwarzwald und ist bestens für die schonende Beweidung in den Steillagen des Schwarzwaldes geeignet.

Die Hinterwälder sorgen so für die Offenhaltung der artenreichen Kulturlandschaft. Zudem weisen die extensiven Weideflächen, die mit Hinterwälder Rindern bewirtschaftet wurden, eine hohe Artenvielfalt auf. Diese Vielfalt ist erst durch die jahrhundertelange Weidebewirtschaftung entstanden und kann aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse in Zukunft nur mit Tieren offengehalten werden. Mit den „Hinterwälder Wochen“ wird allerdings nicht nur die Aufmerksamkeit auf die gefährdete Rasse gelenkt, sondern auch eine kulinarische Aktion implementiert, um so die regionale Wertschöpfung zu unterstützen (Landwirt:innen und Gastronomiebetriebe).

Nun stellt sich die Frage, welche Rolle ich dabei spiele. Meine Aufgabe ist es, das Rind in Szene zu setzen und einen Imagefilm zu den „Hinterwälder Wochen“ zu kreieren. Nachdem ich ein grobes Drehbuch geschrieben habe, lautet meine Tagesaufgabe einen Viehauftrieb zu begleiten.

Vormittags laufe ich in das nächstgelegene Dorf und treffe mich mit Familie Zimmermann vom Leopoldhof. Bereits nach fünf Minuten finde ich mich inmitten von 25 Rindern, von jung bis alt. Schnell werde ich und vor allem meine Kamera zur Hauptattraktion auf der Weide. Das Filmen gestaltet sich schwer, da mein Objektiv immer wieder abgeschleckt wird. Ich fühle mich aber sehr wohl inmitten dieser freundlichen Herde.

Nach dem Kennenlernen geht es nun los auf den Weg und rauf zu einer höhergelegenen Weide, wo die Rinder den Sommer verbringen werden. Nachdem wir die erste Herde abgeliefert haben, gehen wir zur zweiten. Diese bringen wir in die Nähe des Holzer Kreuzes im Südschwarzwald. Um die schönen Rinder aus allen Blickwinkeln zu zeigen, umkreise ich sie immer wieder und so werde ich gegen Abend müde.

Nach dem zweiten Auftrieb werden wir von den Besitzern der Weide zu Essen und Trinken eingeladen und genießen den schönen Ausblick über den Schwarzwald. Nach und nach kommen weitere Leute aus dem kleinen Dorf und gesellen sich zu uns. Es ist schön zu sehen, wie hier der Zusammenhalt und die Gemeinschaft allgegenwertig ist.

Dem Sonnenuntergang entgegen, laufe ich wieder zurück und fühle mich in meiner Wahl für diese schöne und schützenswerte Region bestätigt. Sichtlich fertig, aber zufrieden falle ich nach diesem interessanten und lehrreichen Tag ins Bett.

Sven Gerstlauer

Umweltpraktikant 2022

Ort

Biosphärengebiet Schwarzwald