Wasservogelkartierung im Biosphärenreservat Schaalsee

Selina lächelt in die Kamera, hinter ihr ist ein großer See mit einem von Bäumen gesäumten Ufer

Um 8:30 fuhr ich mit einem Biologen und einer Rangerin zusammen los, um im Biosphärenreservat Schaalsee alle Wasservögel im Gebiet zu kartieren. Die Wasservogelkartierung wird immer in den Bereich Schaalsee und Kleingewässer aufgeteilt. Wir kontrollierten alle Kleingewässer. Zuerst fuhren wir allerdings an die Grenze des Biosphärenreservats, an die Kiesgrube. Dort wird Kies abgebaut und es wurden große Seen angelegt. Hier kommen häufig Gebietsfremde Arten, welche eher an der Küste anzutreffen sind, vor.

Mir wurden viele Gänse- und Entenarten erklärt und an welchen Merkmalen ich sie erkennen kann. Wir fuhren mit dem Auto von See zu See und überblickten dann immer das gesamte Gebiet mit dem Fernglas und einem Spektiv. An Seen, die wir nicht von einer Stelle komplett überblicken konnten, fuhren wir eine zweite Stelle an oder liefen einige Meter um den See herum. Es war ein recht warmer und sonniger Herbsttag.

Den ganzen Tag konnten wir Kraniche beobachten, die sich am Himmel nach oben schraubten, um die Thermik zu nutzen und weiter Richtung Süden zogen. Ihre Rufe begleiteten uns von früh bis spät. An diesem Tag beobachteten wir außerdem Schell-, Tafel-, Reiher- und Pfeifenenten, Saat-, Bläss und Graugänse, Haubentaucher, Sing- und Höckerschwäne, Kormorane, Silber- und Lachmöwen und Limikolen. Wir hörten einen Kiebitzregenpfeifer und zwei Fasane liefen uns über den Weg. Doch der Höhepunkt des Tages war an unserem letzten See, dem Röggeliner See. Dort trafen wir uns mit einem weiteren Ornithologen und schon beim Austeigen aus dem Auto nahmen wir ein unglaublich lautes Geschnatter wahr.

Am See angekommen bot sich mir ein atemberaubendes Bild: über 3000 Gänse sammelten sich hier. Ein junger Seeadler brachte immer wieder Unruhe in die Gruppe und so flogen immer wieder einige hundert Gänse über dem See auf. Die Geräuschkulisse war beeindruckend! Ich war sehr glücklich über die vielen neuen Eindrücke, doch auch sehr müde als ich am Nachmittag wieder zurück war und mir taten sogar ein wenig die Arme weh, vom vielen Fernglas halten. Den ganzen Tag on tour und an der frischen Luft hatten mir sehr viel Spaß gemacht.

Selina Finger

Umweltpraktikantin 2022

Ort

Biosphärenreservat Schalsee