Tierspuren im Klausbachtal
01. September 2022: Jeden Tag passiert etwas, mit dem ich morgens nicht gerechnet hätte. Der Tag begann mit dem gewöhnlichen Treffen um 8 Uhr im Umweltbildungsbüro im Gebäude gegenüber von unserer Praktikanten-WG. Jeden Donnerstag haben wir mit dem gesamten Umweltbildungsteam der Außenstelle Ramsau ein gemeinsames Meeting, an dem die aktuellen Projekte besprochen werden und der Arbeitsplan für die kommende Woche aufgestellt wird.
In der heutigen Besprechung hat sich spontan ergeben, dass ich mit Johanna, einer der Mitarbeiterinnen im Mobilen Stände-Team, ein neues Projekt ausprobieren sollte. Neben den Mobilen Ständen, um deren Betreuung wir uns normalerweise kümmern und die an festen Stationen im Nationalpark verteilt sind, soll zusätzlich ein noch flexibleres Infoangebot in Form eines mobilen Rucksackes geschaffen werden.
Ausgerüstet mit einem Rucksack sind Johanna und ich nach der Besprechung ins Klausbachtal gefahren, um dort einen Testlauf mit dem Material zum Thema „Tierspuren im Nationalpark“ zu starten. Das Klausbachtal ist einer meiner liebsten Einsatzorte im Nationalpark, denn hier ist es durch den Bachlauf und die Waldweiden sehr abwechslungsreich und gleichzeitig sehr idyllisch.
Unser Infomaterial bestand aus dem Infobanner des Nationalparks und den Trittsiegeln der jeweiligen hier vorkommenden Tiere. Zusätzlich dazu hatten wir noch die unterschiedlichen Losungen sowie Bilder der Tiere eingepackt, die die Besucher:innen dann als Aktivität den jeweiligen Trittsiegeln zuordnen sollten. Nachdem wir etwas in das Tal hinein gewandert sind, haben wir uns eine passende Stelle direkt am Hauptweg gesucht, unser Material ausgebreitet und dort auf die Besucher:innen gewartet, die auch schon bald zahlreich erschienen. Darunter waren heute auch zwei Familien, die ich in den letzten Tagen schon an anderen Mobilen Ständen betreut hatte. So ergab sich noch ein sehr netter Small-Talk über die normale Information hinaus.
Nach dem wir den Rucksack erfolgreich für zweieinhalb Stunden testen konnten, sind wir auf dem Rückweg am Adler-Infostand vorbei gekommen, der von den Bartgeier-Projekt Praktikant:innen betreut wird, die in der WG direkt gegenüber wohnen. Anstatt direkt wieder ins Büro zu fahren konnte ich sie dort noch für ein paar Stunden unterstützen und bei den allgemein auf den Nationalpark bezogenen Fragen helfen.
Nicht nur Besucher:innen kamen zum Infostand, sondern gleichzeitig auch die im Klausbachtal freilaufende Kuhherde, was uns noch mal vor ganz andere Probleme stellte, denn Kühe sind erstaunlich neugierig und lassen sich nicht grade mal so wegschieben. Heute habe ich also neben dem Rucksack-Testlauf noch mehr über die Steinadler und Bartgeier im Nationalpark lernen können.
Hätte ich aber heute Morgen beim Aufstehen erwartet, heute noch so sehr von einer Kuh abgeschleckt zu werden? Nein, das ganz bestimmt nicht.
Cathrin Basche
Umweltpraktikantin 2022
Ort
Nationalpark Berchtesgaden