Nachdem die letzten Stationen aufgebaut waren und bei einem schnellen Rundgang der letzte Müll im Waldspielgelände des Nationalparks Bayerischer Wald aufgesammelt war, trafen gegen 8:30 Uhr die ersten Schulklassen diverser regionaler Fördereinrichtungen für Menschen mit Behinderung beziehungsweise Lernbeeinträchtigungen ein. Knapp 400 Teilnehmende kamen zusammen.

Eine Gruppe von 9 Kindern mit 2 Lehrer:innen durfte ich durch die einzelnen Stationen mit kleinen Spielchen führen. Eine Aufgabe war es, einen Spiegel unter die Nase zu halten und von einer anderen Person geleitet die Baumwipfel im Gehen zu betrachten. So lernten wir, dass beispielsweise die Wildnis alles eine Frage der Perspektive ist und auch im alltäglichen Miteinander ein Hineinversetzen in einen anderen Blickwinkel den ein oder anderen Konflikt verhindern kann. Als ein Spiegel tatsächlich zu Bruch kam, stellten wir uns die Frage, wieso man keine Glasscherben im Wald liegen lassen sollte. Die Waldbrandgefahr wird in Zeiten des Klimawandels immer höher, auch in Deutschland!

Danach hörten wir uns von Merle, einer Commerzbank-Umweltpraktikantin im Naturpark Bayerischer Wald, einen interessanten Vortrag zum Thema Fledermäuse an. Sie war extra ins Waldspielgelände gekommen, um uns beim Aktionstag zu unterstützen. Unter ihrer Anleitung bauten die Kinder mit einer Wollschnur ein Netz, das die verschiedenen Räuber-Beute-Beziehungen darstellte. So erfuhren sie, wie wichtig jedes einzelne Lebewesen für das gegenseitige Überleben ist und das der Wald ein komplexes, zusammenhängendes Ökosystem ist.

Nach einer kurzen Feedback Runde aller Beteiligten wurden wir FÖJis und Praktikant:innen von Hans und Joachim, den Hauptverantwortlichen, zur Belohnung zum Eisessen eingeladen. Ein spannender, aber auch anstrengender Tag ging so entspannt zu Ende.