Faszination im Nationalparkzentrum Multimar Wattforum

Filiz sitzt vor einem großem Aquarium und lächelt in die Kamera.

Ausstellungen sind eintönig? Von wegen! Das Nationalparkzentrum Multimar Wattforum in Tönning bietet viele Mitmachaktionen für Groß und Klein an und ist im Vergleich zu anderen Ausstellungen einfach nur faszinierend. Selbst an regnerischen Tagen kann der Lebensraum Wattenmeer mit all den Lebewesen und Naturphänomenen hautnah bewundert werden. Hier absolviere ich mein Commerzbank Umweltpraktikum von August bis Oktober 2022 im Bereich Umweltbildung.

Im Alltag betreue ich sowohl Schulklassen als auch Besucher*innengruppen und zeige allen die Ausstellung. Der einzigartige Lebensraum Wattenmeer ist die größte zusammenhängende Fläche von Schlick- und Sandwatt der Welt. Dabei ist mir besonders wichtig, dass die Schutzbedeutung weiter in den Fokus rückt und Touristen die Faszination des Lebensraumes zu schätzen lernen.

Was mir an meiner Arbeit am meisten Spaß macht ist der abwechslungsreiche Alltag und der Kontakt zu verschiedenen Besucher*innen. Durch mein Praktikum habe ich gelernt, die unterschiedlichen Bedürfnisse einzuschätzen und daran meine Führungen und Laborarbeiten anzupassen. Im Labor zeige ich drei spannende Lebewesen, von denen ich Vieles lernen konnte. Wusstet ihr, dass der Seestern kein Herz und kein Gehirn hat und alles über die Nervenbahnen steuert? Oder dass der Seestern den Magen aus dem Mund stülpt und die Miesmuschel in ihrer eigenen Schale verdaut? Das ist doch echt der Wahnsinn! Und so hat jedes Lebewesen in der Nordsee eine Besonderheit, die wirklich atemberaubend ist. Selbst in der Ausstellung entdecke ich über die drei Monate jeden Tag etwas Neues. Als ich eines Morgens, wie jeden Tag, die Aquarienscheiben putze, sehe ich wie eines der Seepferdchen durch das Aquarium schwimmt und wie ein Einsiedlerkrebs das Schneckenhaus wechselt. Eine echte Seltenheit! Denn die Seepferdchen haben im Vergleich zu Fischen nur drei Flossen. Durch die fehlende Schwanzflosse schwimmen Seepferdchen nur aufrecht und sind generell dadurch eher schlechte Schwimmer, weshalb sie die meiste Zeit am Seegras hängen. Und auch der Einsiedlerkrebs wechselt nicht so häufig das Schneckenhaus, weil dieser erst die Schneckenhäuser im Aquarium erkundet. Nur in das Haus, was am meisten überzeugt, zieht der Einsiedlerkrebs ein.

Neben der Umweltbildung arbeite ich nebenbei an meinem Studienprojekt im Bereich Landschaftsentwicklung. Hierbei beschäftige ich mich mit den Fragen, wie ein für das Nationalparkzentrum Multimar Wattforum geeignetes Leitsystem für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und Blinde aussieht und wie die Ausstellungsinhalte für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und Blinde besser zugänglich gemacht werden können. Mir ist es besonders wichtig, dass die inklusiven Angebote im Nationalpark Wattenmeer weiter ausgebaut werden, sodass alle Menschen einen Zugang zu diesem besonderen und vielfältigen Lebensraum bekommen. Das Studienprojekt könnt ihr dann in meinem folgenden Projektbericht lesen.

Falls euch diese Faszination des Lebensraumes Wattenmeer gepackt hat, dann kommt doch gerne mal vorbei! Neben den Aquarien geht es noch hoch hinaus in die Lüfte zur Vogelwelt, als auch tief bis in den Atlantik in 3000m Wassertiefe zu den Walen.

Bis bald, Filiz Henschel

Filiz Marie Henschel

Umweltpraktikantin 2022

Ort

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer