Drinnen und draußen viel zu tun – Ein Tag in den Watt Welten

Blick von einem Hügel runter auf auf das leere Watt bei Ebbe.

Mein Tag beginnt heute früh. Jeden zweiten Dienstag ist im Wattwelten Besucherzentrum Norderney um 8:15 Team-Meeting. Wie jeden Morgen fahre ich mit dem Rad fünf Minuten von meiner Wohnung zum Hafen. Und wie jeden Morgen halte ich kurz inne und genieße den Blick auf den Hafen, das Wasser und das große, imposante Gebäude der Wattwelten - meinen Arbeitsplatz. Im Team ist heute Morgen Feierstimmung, ein Kollege hat Geburtstag.

Mit dem obligatorischen Kaffeebecher sitzen wir alle in unserem Labor. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde besprechen wir unsere internen Tagesordnungspunkte: Produkte für den Shop, Buchungen und Stornierungen für Veranstaltungen, Tagung des Bauausschusses, Ablauf der neuen Veranstaltung. Danach gehen alle an die Arbeit. Für mich geht es erst mal an die Kasse. Hier verkaufe ich die Eintrittskarten für unsere Ausstellung und erkläre den Besucher:innen unsere interaktiven Stationen. Andere Gäste schauen sich interessiert im Shop um, in welchem wir nachhaltige Produkte wie Naturseifen, Algenchips, fair produzierte und plastikfreie Kuscheltiere sowie Postkarten verkaufen. Es macht Spaß, mit den Gästen zu plaudern und sie beim Kauf von Souvenirs zu beraten.

Nach der Mittagspause geht es dann endlich noch raus! In der Surferbucht habe ich eine Wattwanderung. Meistens betreue ich Schulklassen, heute habe ich mal eine Gruppe Urlauber:innen. Im warmen Licht der Abendsonne erkunden wir das Watt und seine Lebewesen. Die Gäste sind sehr interessiert und stellen viele Fragen zu den Tieren, Algen, dem Lebensraum, Naturschutz und den Gefährdungen des Wattenmeeres durch den Klimawandel. Obwohl die Wattwanderung nur 90 Minuten dauert, stehen wir am Schluss noch gute 30 Minuten zusammen und tauschen uns aus.

Zufrieden mit dem Tag radle ich zurück zu meiner Wohnung. Ich fahre noch einmal an der Surferbucht entlang, die im Licht der Abendsonne immer besonders schön aussieht. Heute Abend geht es noch mit den anderen Freiwilligen zum Surfen. Und wenn ich mich auch schon manchmal gefragt habe: Was machst du hier bloß? - z.B. bei strömendem Regen und einer nörgelnden Schulkasse im Watt, bei Gegenwind und einem klapprigen Hollandrad oder Besucheransturm im Shop - Tage wie heute zeigen mir mal wieder eindeutig, dass die Entscheidung für ein Commerzbank-Umweltpraktikum in den Wattwelten Norderney zu 100% richtig war.

Nina Potthoff

Umweltpraktikantin 2022

Ort

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer