Besuchermonitoring am Uracher Wasserfall

Blick von unten auf den Uracher Wasserfall.

Der im Naturschutzgebiet liegende Uracher Wasserfall, dessen kalkhaltiges Wasser einer Karstquelle entspringt und anschließend 37 Meter in die Tiefe stürzt, stellt ein besonderes touristisches Highlight des Biosphärengebietes Schwäbische Alb dar und wird besonders am Wochenende stark besucht. 

Der Wasserfall ist allerdings nicht nur schön anzusehen, sondern auch Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere und Schauplatz eines besonderen Prozesses. Durch die Ausfällung von Kalk werden die dort wachsenden Moospolster mit einer feinen Kalkschicht überzogen und über viele Jahre bilden sich dann meterdicke Ablagerungen, der sogenannte Kalktuff. Um die trittempfindlichen Strukturen besser schützen zu können, ist es hilfreich das räumliche und zeitliche Besucheraufkommen besser zu verstehen. Dazu wurden vier Besucherzählgeräte entlang des Wanderweges „Wasserfallsteig“ angebracht. Sie erfassen mithilfe eines Infrarotsensors die Anzahl und Richtung der vorüberkommenden Personen. Während meines Praktikums habe ich vor allem im Team „Nachhaltige Regionalentwicklung und Forschung“ mitgearbeitet und so war ich unter anderem für die Betreuung und regelmäßige Kontrolle der Besucherzählgeräte zuständig.

Heute mache ich mich zusammen mit einer anderen Praktikantin auf den Weg, um zu überprüfen, ob alle Zählgeräte noch an Ort und Stelle hängen und ordnungsgemäß funktionieren. Außerdem bringen wir noch kleine Hinweisschilder an, anhand welcher die Besucher informiert werden, dass keine Fotos oder Videos von ihnen gemacht werden, denn viele halten das Zählgerät fälschlicherweise für eine Kamera.

Da wir an einem Vormittag unter der Woche unterwegs sind, haben wir den Wasserfall fast für uns alleine und können dessen Anblick ungestört genießen. Auf vielen Treppenstufen laufen wir nach oben, bis wir oberhalb des Wasserfalls sind. Danach kämpfen wir uns am Albtrauf noch weitere Höhenmeter nach oben, bis wir schließlich die Hochfläche erreicht haben, von der aus wir einen herrlichen Ausblick auf den Runden Berg und einige Burgruinen haben. Wir passieren entlang des Wanderweges viele bunte Wiesen und den Fohlenhof St. Johann.

Dann geht es schon wieder bergab und wir erreichen den Gütersteiner Wasserfall. Dieser ist zwar kleiner als der Uracher, jedoch auf keinen Fall weniger beeindruckend. Dort verbringen wir unsere Mittagspause und nachdem wir das letzte Zählgerät passiert haben, geht es zurück zum Parkplatz.

Nach 10 km Wanderung mit über 500 Höhenmetern bin ich ehrlicherweise ziemlich platt, jedoch muss am Nachmittag noch eine Veranstaltung vorbereitet werden. Also suche ich, in der Geschäftsstelle wieder angekommen, alles für den morgigen Workshop zusammen und teste vorsichtshalber noch die Technik aus. Hoffentlich läuft dann morgen alles wie geplant und ich habe nichts vergessen.

Nadine Pluquette

Umweltpraktikantin 2022

Ort

Biosphärengebiet Schwäbische Alb