Wildes Wasser und wilde Forscher:innen
Nach ausgiebigem Frühstück mit der Nationalpark-WG in der Forschungsstation geht es los in Richtung Wimbachtal. Selbstverständlich mit dem Radl, ist der Treffpunkt doch nur einen Steinwurf entfernt. Marktschellenberger Kinder kommen heute, die Drittklässler:innen werden zu Wasserforscher:innen.
Gemeinsam erkunden wir zuerst die Wimbachklamm: tosendes Wasser, kalte Luft bei großer Hitze, wilder Bergbach. Mit verbundenen Augen ist das für die Kinder ein noch größeres Erlebnis: Raus aus dem Schulalltag und Eintauchen in die Wildnis des einzigen Hochgebirgsnationalparks in Deutschland.
Entlang des wilden Wimbaches geht es nun zu einer Stelle, an dem ein Bacharm seicht fließt. Hier werden die Kinder ausgestattet mit Pinsel und Becherlupe um zu untersuchen, welche Tiere im Bach vorkommen. Die jungen Forscher:innen entdecken so einiges im kühlen Nass: Eintagsfliegenlarven, Steinfliegenlarve, grauer Sprudelwurm und Köcherfliegenlarven. Nun wird anhand der Bewohner untersucht, wie die Wasserqualität hier ist und siehe da, das Wasser hat Trinkwasserqualität, schließlich ist es auch schon lange Zeit unterwegs. 12 Jahre von den Palfenhörnern am Horizont durch das Grieß bis hierher. Die Forscher:innen sind begeistert, schließlich ist das älter als sie selbst.
Abschließend schauen wir uns noch die Dynamik in Wildbächen an. Wir werfen gemeinsam ein Treibholz in den Bach. Schnell wird es von der Strömung mitgerissen und wir verlieren es aus den Augen, vielleicht kommt es irgendwann in Marktschellenberg über die Arche an. Nun ist leider schon die Zeit vorangeschritten und die Kinder müssen wieder zum Bus. Glücklich kommen alle wieder an der Wimbachbrücke an und nun werden die jungen Forscher:innen wieder zu Schüler:innen, aber den Entdecker:innengeist behalten sie hoffentlich in sich.
Für mich geht es auch wieder an die Forschungsstation, hier bereite ich noch Materialien für den Infostand zum Thema Borkenkäfer am nächsten Tag vor, bevor es zum Baden in dem erfrischenden Hintersee geht. Nach der Arbeit nun noch mehr Vergnügen, mit anderen Praktikant:innen geht es zum gemeinsamen Klettern an einen Fels in Nähe. Erfüllt und glücklich kommen wir wieder an der WG an und freuen uns, dass uns jemand was zu Essen übriggelassen hat. Noch schnell ein Feierabendbier und dann geht es auch schon ins Bett, steht doch morgen der Infostand auf Mitterkaser mit einem Ranger an.
Matthias Breuherr
Umweltpraktikant 2021
Ort
Nationalpark Berchtesgaden