Watt en Schlick

Eine Gruppe Menschen feiert vor einer Bühne, die ins Wasser gebaut ist

Wie kann man möglichst viele Menschen erreichen, um ihnen die einzigartige Natur des Nationalparks Wattenmeer näherzubringen und sie im Optimalfall auch noch zur Selbstreflektion hinsichtlich ihres alltäglichen Lebens anzuregen? Eine Möglichkeit ist es als Nationalpark bei Großveranstaltungen vor Ort präsent zu sein und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Genau so hat es das Nationalparkhaus in Dangast beim Musikfestival „Watt en Schlick“ Ende Juli 2021 gemacht. Als Nationalpark-Team haben wir uns aufgeteilt und an verschiedenen Stellen im Watt und am Strand positioniert. Die verschiedenen Muschelarten des Wattenmeers konnten Kinder am Strand kennenlernen und im Anschluss haben wir Festivalbesucher und Touristen dann zu den Teammitgliedern ins Watt geschickt.

Dort haben wir den Gästen dann Wattbewohner wie die Wattschnecke, Strandkrabben, Seeringelwürmer und Schlickkrebse nähergebracht und Salzwiesenpflanzenarten wie Queller, Schlickgras und den derzeit violett blühenden Strandflieder vorgestellt. Über Funde der pazifischen Felsenauster haben wir auf die lokalen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und erläutert weshalb es aus wissenschaftlicher Perspektive das 1,5 °C Ziel geben muss.

Hier sind wir insbesondere auf die Kippelemente des Erdklimasystems eingegangen, deren Erreichung diskontinuierliche, irreversible, extreme klimatische Ereignisse hervorruft und in einer Kaskade wieder zu anderen extremen Ereignissen führt. Wissenschaftlich identifizierte Kippelemente sind beispielsweise das Absterben von Korallenriffen, die Destabilisierung des Jetstreams oder auch Kohlenstoff- und Methanemissionen durch das Auftauen von Permafrostböden. Neben diesem wichtigen Thema haben wir uns auch dem Punkt Abfall in der Nordsee, insbesondere dem Plastikmüll, gewidmet. Gemeinsam mit den Gästen haben wir Brainstorming zu Folgen aber auch zu möglichen Lösungen hinsichtlich des Abfallvorkommens in der Nordsee aber auch Deutschlandweit bestrieben.

Den erfolgreichen Festival-Umweltbildungstag haben wir dann am Strand sitzend und der Musik lauschend, mit Sand zwischen den Zehen und Schlick an den Beinen als Team gemeinsam abgeschlossen.

 

Lea Opitz

Umweltpraktikantin 2021

Ort

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer