Unterwegs im Klausbachtal
Über den Nationalpark Berchtesgaden verteilt können Besucher:innen sich an verschiedenen mobilen Infoständen über die Besonderheiten, Tiere und Pflanzen des Nationalparks informieren und mit Rangern, Praktikant:innen oder FÖJler:innen ins Gespräch kommen.
Für mich hieß es heute zusammen mit zwei Rangern den mobilen Infostand auf der Bindalm im Klausbachtal zu betreuen. Passend zur Lokalität behandelt der Infostand das Thema Almwirtschaft im Nationalpark. Vor Ort angekommen hieß es für uns erst einmal den Stand aufzubauen und zu bestücken: ein Modell eines Kasers, also einer Almhütte, eine Butterform, eine Kuhglocke und verschiedene Laminate mit Fotos. Highlight des Standes ist jedoch der erhaltene Rundumkaser aus dem 17. Jahrhundert, in dem das einfache Leben der Senner und Sennerinnen für die Besucher:innen greifbarer wird.
Unsere Aufgabe für die nächsten 4 Stunden bestand darin über den Rundumkaser und das Almleben zu erzählen und aufkommende Fragen der Interessierten zu beantworten. Spaß gemacht haben mir dabei besonders die Begegnungen mit aufgeweckten und sehr interessierten Kindern, die vor lauter Fragen gar nicht mehr zu bremsen waren.
Nach dem Abbauen und Zusammenpacken kehrten wir bei den angrenzenden Kasern, die auch heute noch bewirtschaftet werden, ein. Nach einem Sonnenbad und einer Stärkung ging es bergab zurück in Richtung Klausbachhaus. Dabei mussten wir auf dem Weg nach invasiven, also nicht-heimischen Pflanzen Ausschau halten und Fundstellen dokumentieren. Diese werden dann im Bereich der Pflegezone des Nationalparks entfernt, um die heimischen Pflanzen vor Verdrängung zu schützen. Das Ganze fühlte sich ein bisschen wie die Ostereiersuche früher als Kind an und lenkte meinen Blick weg von den beeindruckenden Bergrücken auf den Wegesrand und die Pflanzenwelt. Neben dem Kennenlernen der Pflanzenwelt war es schön, im Klausbachtal unterwegs zu sein, neue Orte kennenzulernen und das gute Wetter zu nutzen.
Maike Wermes
Umweltpraktikantin 2021
Ort
Nationalpark Berchtesgaden