Ein Tag mit dem Ranger

Ausblick übers Biosphärenreservat Schaalsee (Foto Marie-Kristin Guß)

Aufgrund der Coronamaßnahmen gestaltet sich mein Praktikum derzeitig anders als zunächst gedacht. Momentan beschäftige ich mich hauptsächlich mit der englischen Übersetzung der Websites der Biosphärenreservate Schaalsee und Flusslandschaft Elbe M-V. Umso mehr Freude hatte ich an diesem Tag im Mai. 

 

Ich bekam die Möglichkeit, einen Tag lang mit einem Ranger das Biosphärenreservat Schaalsee zu erkunden und ihn bei den anstehenden Aufgaben zu unterstützen. Gestartet sind wir über den Moorerlebnispfad am Pahlhuus, um zu kontrollieren, ob übers Wochenende Schäden oder Verschmutzungen entstanden sind. Ein beachtlicher Teil des Moorpfades wurde im letzten Jahr durch Brandstiftung zerstört, konnte aber durch Spenden und Fördergelder wieder aufgebaut und eröffnet werden. Nach dem Kontrollgang haben wir an verschiedenen Stellen den Wasserpegelstand des Schaalsees abgelesen. Dabei konnte man schon mehrere Grauganspaare mit ihren Gösseln beobachten. Dann ging es mit dem Auto weiter, zunächst haben wir beliebte Badestellen nach unerlaubt abgestellten Fahrzeugen kontrolliert, da das Campen im Biosphärenreservat nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen erlaubt ist. Im Anschluss haben wir die Pegelstände einzelner Zuflüsse zum Schaalsee kontrolliert und ich habe einiges über die Renaturierung- und Wiederbewässerungsprojekte erfahren können.

Dann ging es weiter zu einem Aussichtsturm und wir haben mit einem Spektiv verschiedene Tierarten wie z.B. Füchse, Reiher und Blesshühner beobachten können. Danach kam mein persönliches Highlight des Tages, denn wir sind zu einem bekannten Beobachtungspunkt für ein Fischadlerhorst gefahren und konnten durch das Spektiv ein brütendes Weibchen und ein sich putzendes Männchen bewundern.

Zum Abschluss kam dann die etwas körperlich anstrengendere Arbeit. Auf einem vor kurzem erworbenem Grundstück, auf dem vormals hauptsächlich Gartenabfälle gelagert wurden, sollten wir Herkulesstauden stechen und so vor dem Vermehren und Wachsen hindern. Die Säfte der Pflanze können, wenn sie auf die Haut gelangen, insbesondere im Zusammenhang mit Sonnenstrahlen, allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem hat die Pflanze ein robustes Wurzelwerk und wuchert weit aus. Mit einem Spaten und Handschuhen ausgerüstet, ging es an die Arbeit, so viele Pflanzen wie möglich auszugraben. Eine willkommene Abwechslung!

Marie-Kristin Guß

Umweltpraktikantin 2021

Ort

Biosphärenreservat Schaalsee