Totes Holz und lebendige Wildnis

Blick auf einen verrottenden Baumstumpf, auf dem allerlei Pilze und Moose wachsen

Good morning fellas, listen up, we are from the Hainich nationalpark. Today we are going to dive into our forest with you... So begann meine erste Führung auf Englisch. Aber ok, ich vermute ich sollte vielleicht vorne anfangen, das kommt meistens ganz gut an.

Also, ich mache mein Praktikum in der Verwaltung des Nationalpark Hainich in Thüringen, genauer gesagt im Sachgebiet Umweltbildung. Wie der Name vermuten lässt, machen wir Führungen, hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen, planen Veranstaltungen, vertreten zusammen mit unseren Rangern und anderen Kollegen den Nationalpark auf der Bundesgartenschau und vieles mehr. Vorletzte Woche bekamen wir dann einen Anruf, ob wir vielleicht Interesse hätten mal Programm auf Englisch zu machen – ja, haben wir!

Und so stand ich nun um halb 10 an einem der Biwakplätze des Nationalparks mit meinen beiden Praktikantenkollegen und erläuterte den Kindern nach einer kurzen Vorstellung unser heutiges Programm. Am Vormittag werden wir uns eher um Inhalte kümmern – warum ist Totholz wichtig für einen Urwald? Was macht überhaupt einen Urwald aus? Warum wachsen im Hainich hauptsächlich Buchen? Und warum kann man hier versteinerte Meerestiere mitten im Wald finden? Gesagt getan, nach einer letzten Toilettenpause ging es in den Wald – lets get started!

Unterwegs haben wir den Kindern dann an jedem Stopp mitgebrachte Gegenstände und Ausrüstung gegeben, um mit ihnen gemeinsam das Thema des Stopps zu erarbeiten. Trotz der Fremdsprache hat das super funktioniert und alle hatten Spaß bei der Sache – so viel, dass wir völlig die Zeit vergessen haben.

Nach einem leicht verspäteten Mittagessen ging es dann wieder in den Wald. Jetzt stand Wildnisbildung auf dem Plan, also einen Kontakt zwischen Besucher und Natur herstellen. Zwar leider mit Regen, aber von ein bisschen Wasser, das vom Himmel fällt, haben wir uns nicht verunsichern lassen. Nachdem wir bereits ein gutes Stück in den Wald vorgedrungen waren, nahm der Regen allerdings massiv an Stärke zu, Donner grollte, Sturzbäche ergossen sich von den Bäumen, doch abgesehen von einem kurzen Moment der Orientierungslosigkeit haben wir es zwar nass, doch zufrieden und um eine Wildniserfahrung reicher, zurück ins Camp geschafft.

Maximilian Dunkel

Umweltpraktikant 2021

Ort

Nationalpark Hainich