Man findet den Wald vor lauter Hochsitzen nicht

Hochsitz im Naturschutzgebiet (Foto Johannes von Hering)

Heute wird kartiert. Für ein Projekt sollen jegliche jagdlichen Einrichtungen im Naturschutzgebiet erfasst werden. Zunächst werden im Büro letzte Absprachen getroffen: welches Gebiet genau, welche Route und was soll alles erfasst werden. Anschließend wird noch das Programm eingerichtet mit dem via Handy die Standorte erfasst werden. Dann kann es auch schon los. Für die Erfassung nehmen wir das Fahrrad, das Gebiet ist zu weitläufig, um es zu Fuß abzugehen. 

 

Das erste Highlight ist auch direkt der Weg ins Gebiet: Aus „über sieben Brücken musst du gehen“ werden zwar elf, dafür muss man das Fahrrad nur über sechs davon tragen. Der wunderschöne Weg an den Fließen des Spreewaldes entlang entschädigt jedoch für die Strapazen.

Im Gebiet selber ist es für uns wichtig möglichst wenig die Wege zu verlassen, um keine Arten zu stören. Jagdeinrichtungen zu finden ist dabei nicht schwierig, scheint es doch im Spreewald mehr Hochsitze als Bäume zu geben. Dies ist auch der Grund, warum wir überhaupt dieses Projekt angehen. Im Laufe der Zeit hat sich die Anzahl von Jagdkanzeln rapide vermehrt. Auf einer Freifläche von ca. neun Hektar sind beispielsweise neun Hochsitze zu finden.

Wir ziehen mehrere Stunden über Weiden und durch Wälder, um die Jagdeinrichtungen möglichst gut zu verorten und auch alle zu entdecken. Dabei haben wir an einem Tag bei weitem nicht die gesamte Fläche abgedeckt und müssen die kommenden Tage wohl noch vermehrt raus fahren. Doch erstmal geht es wieder heimwärts. Nach einer weiteren Brückentour inklusive Krafttraining in Form von Fahrradtragen werten wir abschließend die aufgenommenen Punkte im Kartenprogramm (GiS) aus und dann ist auch schon der Feierabend nah.

Johannes von Hering

Umweltpraktikant 2021

Ort

Biosphärenreservat Spreewald Brandenburg