Apfel-Schule auf dem Regionalmarkt in Lenzen

Ein Informationsstand zur Vielfalt bei Apfelsorten

Mit einem sehr voll gepackten Transporter ging es am Sonntagmorgen um 8 Uhr nach Lenzen. Ein bisschen nervös saß ich im Auto, neben meiner Praktikumsbetreuerin Elisa Igersheim, die für den nachhaltigen Tourismus und das Partnernetzwerk des Biosphärenreservats zuständig ist.

Mit vier verschiedenen Apfelsorten im Gepäck war ich zwar bestens auf meine Apfelschule vorbereitet. Trotzdem war ich ein wenig aufgeregt, auf einer Bühne vor einem Publikum zu sprechen. Aber nun erst mal ein paar Hintergrundinformationen. Der Regionalmarkt auf der Burg Lenzen findet jährlich statt und ist eine gute Möglichkeit, verschiedene Handwerke aus der Region zusammenzubringen. Bei so vielen Anbietern aus der Prignitz und interessiertem Publikum kann die Biosphärenreservatsverwaltung die Möglichkeit nutzen, das Partnernetzwerk vorzustellen und für den nachhaltigen Tourismus zu werben.

Jedoch sollte ich Elisa nicht nur begleiten, sondern war auch für den ersten Programmpunkt, einen Workshop zum Thema „Die vielfältige Welt der Äpfel“ verantwortlich. Das Publikum hatte die Möglichkeit mehr über das liebste Obst der Deutschen zu erfahren. Dabei wissen viele gar nicht, wie viele Sorten es gibt und warum nur wenige in den Handel gelangen. Eine Apfelverkostung machte diese Sortenvielfalt schmackhaft und am Ende wurden Argumente für den Erhalt der Sortenvielfalt gesammelt.

Für die Apfelverkostung habe ich schon in den Tagen vorher händeringend versucht mindestens vier verschiedene Apfelsorten zu finden, die Mitte August schon einigermaßen genussreif sind. Das gestaltete sich mit den Äpfeln, die auf der Streuobstwiese der Verwaltung wachsen als schwierig. Zum Glück habe ich viele Kolleg:innen mit einem hauseigenen Streuobstgarten, sodass die Vielfalt auch beim Workshop erfahrbar gemacht werden konnte.

Nach der Eröffnung des Marktes konnte ich mehr Leute als gedacht von dem Thema begeistern. Meine Kolleginnen kamen mit dem Apfelschneiden gar nicht hinterher. Der „Schöne von Herrenhut“ kam bei einer Vielzahl der Leute am besten an.

Erleichtert, dass alles so gut geklappt hat, konnte ich die übrig gebliebenen Sorten an unserem Stand verteilen. Hier wurden – neben den Äpfeln – auch die Partner:innen des Biosphärenreservats vorgestellt und zusätzlich konnte man bei uns Bienenwachstücher selbst herstellen. Ein Gespräch über nachhaltige Verpackungen und Lagerungen fällt einem leichter, wenn man einen konkreten Anlass hat. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mit den unterschiedlichsten Leuten und vielen Kindern ins Gespräch zu kommen. Die Wachstücher kamen so gut an, dass wir noch nach Schließung des Marktes das Bienenwachs eingebügelt haben. Sehr erschöpft, aber auch zufrieden und ein klein wenig stolz bin ich fast direkt ins Bett gefallen und eingeschlafen.

 

Ida Reddemann

Umweltpraktikantin 2021

Ort

Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg