Einen Tag Wildnis – Sagenumwobene Bergwildnis hautnah

Bild: Berglandschaft

„Hast du die Socke für den Wasserfilter dabei?“. Fix sind die letzten Absprachen getroffen und gemeinsam mit meinem FÖJ-Kollegen mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof Drei Annen Hohne, wo wir auf die Ankunft der Harzer Schmalspurbahn warten. Als die Jugendgruppe eingetroffen und versammelt ist geht es nur noch schnell über die Straße und dann hinein in den Wald.

Wir halten uns ein wenig abseits der Wege auf, denn der heutige Tag steht unter dem Motto ‚Leben in der Wildnis‘. In den nächsten fünf Stunden werden wir uns u.a. mit menschlichen Bedürfnissen, essbaren Pflanzen und dem Entzünden eines Feuers beschäftigen.

Zunächst wird jedoch ein Unterschlupf im Wald errichtet. In zwei Gruppen leben die Kinder ihre Fantasie aus, verteilen Aufgaben und haben innerhalb kurzer Zeit zwei beachtliche ‚Wald-Buden‘ aufgebaut. Dabei stehen wir der Gruppe mit Rat und Tat zur Seite, behandeln Wespenstiche und staunen über die kreativen Ideen, die hier zustande kommen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und schnell merke ich, dass wir wie so häufig nur auf einen Bruchteil der vorbereiteten Programmpunkte zurückgreifen müssen.

Auf dem Weg zum Hohne Hof werden dann noch zügig etwas Zunder sowie einige Wildkräuter und essbare Blüten eingesammelt. Das Aufklären über giftige Pflanzen darf dabei nicht fehlen. Am Hof angekommen entfachen wir mit Hilfe eines Feuer-Stahls gemeinsam ein Lagerfeuer, bereiten eine kräftige Kräutersuppe zu und backen Stockbrot über der heißen Glut.

Gestärkt und um eine Erfahrung schwerer verlässt uns die Jugendgruppe wieder. Ich räume noch die Stockbrot-Äste weg, lasse mich dann mit einer Kräuterlimo in der Hand erschöpft auf‘s Praktikanten-Sofa fallen – und freue mich bereits auf die nächste Gruppe.

Jannik Schnier

Umweltpraktikant 2019

Ort

Nationalpark Harz