Ein kleiner Eindruck...

Fledermaus im Handschuh

Als mich die Sonnenstrahlen durch mein Fenster in der Praktikanten-WG in Lübbenau weckten, wusste ich, dass es ein guter Wochenabschluss wird. In meinem Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Spreewald darf ich nämlich nicht nur in die Reservatsverwaltung schnuppern sondern auch die Naturwächter begleiten, wodurch sich ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag ergibt.
Am 13.08.2020 haben die beiden anderen Commerzbank-Praktikanten und ich eine Rangerin der Naturwacht beim Fledermaus-Monitoring unterstützt.

Ausgestattet mit Taschenlampen, GPS, Bestimmungsliteratur und Schutzhandschuhen machten wir uns mit dem grünen Bus der Naturwacht auf den Weg in den Wald. Unsere Aufgabe war die Fledermaus-Kästen im Gebiet zu kontrollieren.Da die Kästen im Wald verstreut an Bäumen angebracht sind, waren sie teilweise gut versteckt, weshalb wir die Standorte wie bei einer kleinen Schnitzeljagt erst per GPS suchen mussten. An den Kästen angekommen haben wir mit einer Taschenlampe kontrolliert, ob diese überhaupt besetzt sind. Haben mir im Schein der Taschenlampe kleine Äuglein zurückgefunkelt wurde die Leiter rausgeholt und einzelne Fledermäuse mit viel Vorsicht und Fingerspitzengefühl herausgenommen. Denn um die Tiere genau zu bestimmen mussten wir sie vermessen und auf winzige Details wie die Position einzelner Haare achten, um am Ende zu einem Ergebnis zu kommen. Anschließend wurde die Fledermaus wieder zurückgesetzt, der Fund notiert und es ging weiter zum nächsten Kasten. Da ich mich vorher noch nicht mit Fledermäusen beschäftigt hatte war dieser Tag besonders interessant und lehrreich für mich.

Auch am nächsten Tag konnte ich mich mit Tieren beschäftigen, wenn auch mit wesentlich kleineren. Im Rahmen einer Ferienfreizeit hier in Lübbenau haben wir mit ein paar Kindergruppen einen Ausflug ans Wasser gemacht. Da ich meine Bachelorarbeit zu Wasserinsekten geschrieben habe, und dementsprechend viel Zeit mit dem Kescher im Wasser verbracht habe, hat es mich besonders gefreut mit meinem Fachwissen die verantwortliche Rangerin unterstützen zu können. Denn genau das hatten wir auch mit den Kindern vor!  Nachdem wir ihnen erklärt hatten worauf sie beim Keschern achten müssen verteilten sich die Kinder in kleinen Gruppen am Gewässer und legten los. Beim Bestaunen der Funde unter der Lupe konnte ich viel zu den gefangenen Tierchen erzählen. Mit dabei waren die Larven von Eintagsfliegen, Libellen und Käfern, aber auch Stabwanzen, Wasserläufer, Wasserskorpione und kleine Fische. Wusstet ihr, dass viele Insekten ihre Eier ins Wasser leben, wo später die Larven teilweise jahrelang leben bevor sie nur für eine Saison an Land kommen? Die Kinder hatten viel Spaß am Keschern und ich noch viel mehr, weil das absolutes Lieblingsthema ist. Nachdem wir noch eine kleine Einheit zu Biber, Nutria und Co machen konnten, kam schon die nächste Gruppe und das Spiel begann von vorne.

 

Isabell Gmeiner

Umweltpraktikantin 2020

Ort

Biosphärenreservat Spreewald