Auf der Suche nach Wildbienen

Schmetterlinge an Disteln

Nachdem ich die ersten zwei Wochen meines Commerzbank Umweltpraktikums im Biosphärenreservat Schaalsee im Büro an Bildungskonzepten gearbeitet hatte, war es nun endlich so weit: Ich durfte mit ins Feld rausgehen! Auf die Arbeit in der Natur hatte ich mich schon am meisten gefreut. Ein Kollege aus dem Dezernat 2, das Amt, das für die Forschung zuständig ist, nahm mich dafür mit zu einem Wildbienen-Monitoring.

Aufgabe war es, herauszufinden, welche und wieviele Wildbienen an einem alten, stillgelegten Trockenübungsplatz des Militärs leben. Da ein Imker plant, dort seine Bienenstöcke aufzubauen, war die Forschungsfrage, ob der derzeitige Bestand der Wildbienen sich danach auf Grund der neuen Konkurrenten verändert. Nach einer schönen Autofahrt durch Wälder und Wiesen kamen wir schließlich im Waldgebiet neben dem Trockenübungsplatz an. Direkt am Waldrand konnte ich einige Baumpieper hören und entdecken und auch der weitere Tag bot mir einige ornithologische Highlights. Da ich erst vor einigen Monaten mit dem Vogelbeobachten begonnen hatte, war ich besonders begeistert als ich meinen ersten Seeadler, umringt von einem Turmfalkenpärchen, am Himmel kreisen sah. Außerdem konnte ich Ziegenmelker, Pirol, Steinschmätzer und Heidelerche das erste Mal live in der Natur belauschen. Auf dem sandigen und trockenen Truppenübungsplatz war die Flora von einer Heidelandschaft geprägt. Zwischen Rentierflechte, Sandsegge und Kiefern konnten wir Grillen zirpen hören und einige verschiedene Falter bei der Nektarsuche beobachten. Ein Widderchen und eine kleine Sandwespe wurden schließlich von uns als Proben gefangen und mitgenommen. Nur eines konnten wir auch nach mehreren Stunden wandern nicht finden: Wildbienen. Dies lag höchstwahrscheinlich an den mangelnden Blüten als Nahrungsquelle in der Heidelandschaft. Kurz bevor wir unsere Heimreise antreten wollten, entdeckten wir am Wegesrand ein paar blühende Disteln und Doldenblütler. Auch wenn es nur ein paar Pflänzchen waren, schienen sich alle Insekten dort versammelt zu haben. Verschiedenste Schmetterlinge, Bockkäfer, Wespen und Rosenkäfer teilten sich hier die Blüten und gaben einen prachtvollen Abschluss für den wunderschönen Tag.

Amira Elatawna

Umweltpraktikantin 2020

Ort

UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee