Ein typischer Arbeitstag im TERRA.vita

Bild: Berglandschaft

An diesem Donnerstagmorgen war das Wetter bestens: die Sonne strahlt und die frühlingshaften Temperaturen machen richtig Lust auf die Fahrradtour, die mir heute bevorsteht. Mein Ziel liegt knapp 20 Kilometer entfernt in einer kleinen Ortschaft im Osnabrücker Lande. Dort fließt der Hiddinghauser Bach, welcher in die Hase mündet. 

TERRA.vita ist neben Umweltbildung, nachhaltigem Tourismus und Regionalentwicklung auch für den Naturschutz im nördlichen Teutoburger Wald, Wiehengebirge und im Osnabrücker Land zuständig. Aus diesem Grunde steht der Natur- und Geopark in Kooperation mit dem Verein zur Revitalisierung der Haseauen e.V., welcher sich für die Renaturierung der Hase und dessen Zuflüsse einsetzt. In diesem Kontext untersuche ich die Gewässerqualität des Baches durch die Aufnahme des Makrozoobenthos. Somit soll geklärt werden, inwieweit sich das Habitat durch die Revitalisierungsmaßnahmen verbessert hat. So fahre ich nun also eine gute Stunde mit dem TERRA.vita-E-Bike durch die geschwungene Landschaft. Am Ziel angekommen spreche ich kurz mit den Besitzer*innen des Grundstücks und erkunde anschließend den Bach. An diesem Tag werde ich zunächst lediglich die Substratzusammensetzung und Strukturgüte (spiegelt die ökologische Funktionsfähigkeit des Bachabschnittes wider) der Probestelle aufnehmen. Mit den Daten kann die Makrozoobenthosaufnahme final geplant werden und beim nächsten Besuch durchgeführt werden.

Nachdem alles dokumentiert ist, mache ich mich wieder auf den Rückweg in mein eigenes Büro. Dort angekommen organisiere ich die Fahrt für den nächsten Tag: ich suche die Wegbeschreibung heraus und bekomme von meiner Mitarbeiterin Melanie Schnieders eine kurze Einführung in den Umgang mit einer Spiegelreflexkamera.

Diese benötige ich für ein weiteres Projekt: die Sehenswürdigkeiten des Wanderwegs DiVa-Walk für den Wanderführer inhaltlich zu überarbeiten und mit neuen Fotos auszustatten. Hierbei fahre ich bereits vorhandene Highlights sowie neue interessante Orte an, welche dem DiVa-Walk hinzugefügt werden könnten. Dies sind bestehende Lehrpfade wie beispielsweise über Ameisen, Aussichtspunkte oder als Naturdenkmäler geschützte Geotope. Letztgenannte zeigen geologische Besonderheiten wie Kalktuffbildung einer Quelle oder sind charakteristisch für bestimmte Erdzeitalter, welche an offen gelassenen Steinbrüchen nachvollzogen werden können. Um am nächsten Morgen mit dem E-Bike alle herausgesuchten Orte anfahren zu können, werden diese in einer Geländekarte vermerkt. Damit geht ein typischer Arbeitstag bei TERRA.vita zu Ende: zum einen wird draußen im wunderschönen Osnabrücker Land aktiv gearbeitet, andererseits werden inhaltliche sowie organisatorische Dinge im Büro erarbeitet.

Lena Urban

Umweltpraktikantin 2019

Ort

Natur- und Geopark TERRA.vita