Wenn der Bärlauch blüht

Bild: Berglandschaft

Jedes Jahr erfreuen sich zahlreiche Besucher über das köstlich duftende Amaryllisgewächs, das eng mit dem Knoblauch verwandt ist. Der charakteristische Geruch des Frühblühers überdeckt in den Monaten April und Mai alle anderen Frühlingsgeophyten und macht Hunger auf frisches Pesto.

Begünstigt wird sein massenhaftes Auftreten im Nationalpark Hainich durch die rundum perfekten Standortbedingungen, die er benötigt, unseren Wald einen Monat lang in ein schier unendliches Meer aus weißen Blüten zu hüllen.

Aber nicht nur den naturverbundenen Besuchern gefällt dieses Bild, sondern auch uns Mitarbeitern und so nutzen wir gern das Privileg, uns fernab der Wege in die Kernzone des Nationalparks begeben zu dürfen, um dieses Specktakel zu bestaunen. Mit Kompass und guter Laune im Gepäck wanderten wir an einem sonnigen Tag Anfang Mai in die scheinbar verlassenen Weiten der Buchwälder. Der Bärlauch wird mit zunehmender Wegstrecke immer höher und tritt nach einiger Zeit flächendeckend und beinahe kniehoch auf. Diesen dichten Schutz genießt auch ein Fuchs, der in unmittelbarer Nähe aufschreckt und rasch davon läuft. Beeindruckt von diesem Anblick beschlossen wir, uns für ein paar Minuten zu trennen, um ganz im Stillen die Ruhe und den, von unzähligen Blüten, weißen Boden zu bestaunen.

Eine neue Erfahrung reicher und streng nach Knoblauch riechend, begannen wir an diesem Nachmittag mit bester Laune das Wochenende.  

Katrin Mahler

Umweltpraktikantin 2018

Ort

Nationalpark Hainich