Kräuterkundliche Wanderung auf den Bergwiesen in Sankt Andreasberg

Bild: Berglandschaft

Im Rahmen meines Commerzbank-Umweltpraktikums unterstützte ich heute meine Kollegin Victoria Dietrich auf einer Kräuterexkursion über die Bergwiesen in Sankt Andreasberg. Um Punkt 8.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Berghotel, wo wir mit unserer Gruppe verabredet waren. Die siebzehn Erwachsenen, welche durch die Einrichtung „Arbeit und Leben Hamburg“ ihren Weg in den Harz gefunden hatten, sollten im Rahmen ihres Bildungsurlaubes nun etwas über die Bergwiesen erfahren.

Nach einer knappen Vorstellung ging es erst einmal bergauf zur Jordanshöhe, wo wir den Teilnehmenden die typischen Pflanzen dieser Jahreszeit vorstellten. Der Waldstorchschnabel, der die Wiesen noch bis vor kurzem in ein malerisches Violett getaucht hat, konnte zwar nicht mehr in voller Blüte betrachtet werden – trotzdem bot sich ein reichlicher Bestand an Bärwurz, Schlangenknöterich, Harzer Labkraut und sogar Arnika und Knabenkraut. Neben einigen allgemeinen botanischen Hinweisen gaben wir den Teilnehmern sowohl Informationen über die volksheilkundliche Anwendung verschiedener Pflanzen sowie deren kulinarischen Wert.

Immer wieder nahmen wir uns die Zeit, um Fragen der Teilnehmerinnen zu beantworten und auch weitere Pflanzen gemeinschaftlich zu bestimmen. Während ich mich hauptsächlich den bio-geographischen Fragen widmete, gab Victoria einige Informationen über den Ursprung der Bergwiesen und warum diese für die Bergleute wichtig waren, wer die Wiesen heute bewirtschaftet und welche Bedeutung sie für den Erhalt der Artenvielfalt haben.

Nach etwa einer eineinhalbstündigen Wanderung konnten wir nun einen kurzen Augenblick Halt machen und den Blick auf den Brocken genießen, während wir uns in lockerer Runde über den ationalpark Harz und andere Parks unterhielten, um immer auch wieder auf den Grundsatz „Natur Natur sein lassen“ zurück zu kommen. Die nächste Station auf unserer Wanderung war die Kräuterspirale im Kurpark, dort wurden beliebte Heilpflanzen wie das Johanniskraut, Baldrian und die Minze vorgestellt. Einigen Teilnehmerinnen fiel dabei mit Freuden auf, dass selbst die so unbeliebten „Unkräuter“ im eigenen Rasen, wie zum Beispiel Gundermann und Habichtskraut, auch einen Platz in der Kräuterapotheke finden können.

Schließlich begaben wir uns auf den Weg zum Nationalparkhaus, wo auf die Gruppe Informationen über den Nationalpark, die Bergbaugeschichte und den NABU warteten. Auf uns dagegen wartete bereits eine Kanne Kaffee, die uns unsere lieben Kollegen bereits vorbereitet hatten. So fand dann auch die insgesamt dreistündige Veranstaltung langsam ihr Ende (selbstverständlich dann auch mit Kaffee für die Teilnehmenden) und wir genossen im Anschluss daran unsere wohlverdiente Mittagspause.

Dirk Netter

Umweltpraktikant 2018

Ort

Nationalpark Harz